Beherrschender Berg überm Dorf
Zwei kühne Berggestalten prägen Galtür: Die Ballunspitze (2.671 m) und die Gorfenspitze (2.558m). Beides sind stolze und auffällige Berge. Während die Ballunspitze etwas hinter Galtür, oberhalb vom Ortsteil Wirl, steht, ragt die Gorfenspitze unmittelbar vom Ort 1000 Höhenmeter auf. Bereits bei der Anfahrt durch das Paznaun ist der spitz zulaufende Gipfel zu sehen. Ein eindrucksvoller, formschöner Berg, der mit seinem scharfen Gipfel schon erahnen lässt, dass man ein gewisses Maß an Trittsicherheit mitbringen muss, um sich an die Bergtour zu wagen. Die Zahl der Besucher hält sich, laut Gipfelbucheintragungen, in einem sehr überschaubaren Rahmen.
Charakter: anspruchsvolle Bergtour, Trittsicherheit ist notwendig
Entfernung: Aufstieg – 975 Hm, ca. 3 Std., 3,2 km
Ausgangspunkt: Galtür, Parkplatz beim Alpinarium (1.584 m)
Eine anspruchsvolle Bergtour für Trittsichere
Der steile Anstieg auf einem sehr schmalen Steig ist über weite Strecken problemlos, verschärft sich aber auf den letzten 100 Höhenmetern. Dieser Abschnitt verlangt dann absolute Trittsicherheit am abschüssigen Steig und erfordert zusätzlich auf den finalen zehn Metern zum Gipfelkreuz Schwindelfreiheit. Die kurze Gratschneide ist zwar mit einem Drahtseil versichert, bedarf aber doch ein paar entschlossener und sicherer Schritte, zumal links und rechts der gähnende Abgrund für Nervenkitzel sorgt.
Vom Alpinarium ins alpine Gelände
Startpunkt der Bergtour zur Gorfenspitze ist in Galtür am gebührenfreien Parkplatz beim Alpinarium. Die Hinweisschilder direkt an der Hauptstraße weisen den Weg durch den Ortsteil Winkl an den Fuß der Gorfenspitze. Gut beschildert und frei jeglicher Orientierungsschwierigkeiten folgt man nun dem schmalen Steig dem oben bereits sichtbaren Gipfelkreuz auf der Gorfenspitze entgegen. Der erste Teil führt dabei durch Wald und einen kurzen Staudenabschnitt. Am sogenannten „Brotkorb“, einer kleinen Felsinsel beginnt dann die unbewaldete grüne Flanke durch die sich das Steigl höher schraubt. Der bestechende Blick auf den Ort hinunter und über das Paznaun hinaus ist während des Anstieges ständiger Begleiter. Es gibt auch immer wieder wunderbare Rastplätze.
Nur für Geübte!
Etwas exponiert geht’s ein Stück nach dem Hinweisschild „Ab hier nur für Geübte“ taleinwärts ansteigend mit Grabenquerungen weiter. Eine erste Probe, ob exponierte Passagen keine Schwierigkeiten bereiten. Der Anstieg führt in die Scharte südlich der Gorfenspitze. Dort überrascht der Blick hinüber zur nahen Ballunspitze und dem Kopsstausee, welcher schon auf Vorarlberger Boden ist. ==
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“; 29.8.2020
Der letzte Abschnitt ist kritisch
Rund 100 anspruchsvolle Höhenmeter von der Einsattelung hinauf zum höchsten Punkt sind dann zu meistern. Der Steig ist im sehr steilen Gelände stellenweise sehr abschüssig und rutschig. Ebenso lauern lockere Steine. Ein besonderer Nervenkitzel wartet schließlich auf den letzten 10 Metern, auf der scharfen Gratschneide hinüber zum Gipfelkreuz. Während es links und rechts senkrecht hinunter „pfeift“, muss man über den mit einem Drahtseil versicherten Felsgrat zum Ziel klettern.
Aus- und Tiefblick vom Feinsten
Nach ca. 3 Stunden Aufstieg, 975 bewältigten sehr steilen Höhenmetern steht man beim schönen Gipfelkreuz auf der imposanten Gorfenspitze. Ein Blick ist dabei dominant – der fast senkrechte, 1000-Meter-Tiefblick auf Galtür. Aber auch das 360-Grad-Panorama auf die Berge der Silvretta- und Ferwallgruppe (nördlich von Galtür) sind bestechend. Einzig der nahe Piz Buin bleibt hinter der taleinwärts ziehenden Bergkette, an dessen Beginn die Gorfenspitze ist, verborgen. Der Abstieg erfolgt auf bekannter Route, wobei bis zur Einsattelung gerade im Abstieg höchste Konzentration geboten ist.
Hubert Gogl wünscht einen schönen Tag auf der eindrucksvollen und meist wenig besuchten Gorfenspitze über den Dächern von Galtür!