Ein Tisch mit Wanderern bei der Stöcklalm, die bewirtet werden mit freiem Blick übers Navistal.
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Wandertipp

Naviser Almenrunde

Das Navistal ist das Wipptaler Almenparadies. In keinem anderen Teil des Wipptales sind so viele, auch für Wanderer, bewirtschaftete Almen. Vier dieser Almen lassen sich in einer ausgedehnten Wanderung relativ leicht besuchen: Die Peeralm, die Klammalm, die Poltenalm und die Stöcklalm.

Charakter:
Gemütlicher Almenbummel auf Forstwegen und Steigen
Entfernung: Gehzeit 3,5 bis 4 Stunden; 13 km; 600 Hm
Ausgangspunkt: Navis; gebührenpflichtiger Parkplatz Schranzberg am Klammbach
Öffentliche Anreise: ab Matrei mit dem Regionalbus 8365 (Sonntags fährt kein Bus!)

Mehr Genuss als Anstrengung

Die Naviser Almenrunde ist ein beliebter und bekannter Klassiker. Die ausgedehnte, immerhin 13 km lange Runde weist keine übermäßigen Höhenunterschiede auf. Man wandert auf bestens markierten Almwegen und Steigen. Neben der ausgezeichneten Bewirtung machen auch die schönen Ausblicke über das Navistal hinaus die Almwanderung zum wahren Vergnügen.

Zu Fuß oder mit dem Rad machbar

Die Naviser Almenrunde ist nicht nur den Wanderern vorbehalten, auch mit dem Mountainbike lässt sich die Runde machen. Dabei gibt es ein paar kleinere Abweichungen von der Route der Wanderer. Die Mountainbike-Runde ist sehr leicht und einfach zu bewältigen, überhaupt mit einem E-Bike.

Zwei Wanderer im Bereich der Poltenalm, die über das Navistal hinausblicken.
Hubert Gogl
Blick übers Navistal hinaus ins Wipptal

Start im hintersten Navistal

Der gebührenpflichtige Parkplatz (€ 3.-, Automat wechselt nicht) „Schranzberg“ am Ende der öffentlichen Straße ins Navistal ist der Ausgangspunkt. Man fährt von Matrei ins Tal und hält sich stets an die Hauptstraße und erreicht das kleine Dorfzentrum im Bereich der Pfarrkirche. Links haltend, an der Raiffeisen-Bank vorbei fährt man noch ca. einen Kilometer weiter und kommt so zum Parkplatz Schranzberg am Klammbach.

Zwei urige Almgebäude, es ist die Klammalm im satt grünen Almgelände. Dahinter wird das Gelände steil.
Hubert Gogl
Klammalm – am Wendepunkt der Almenrunde im hintersten Navistal

Links oder rechts herum?

Je nach Lust und Laune kann man die Naviser Almenrunde im oder gegen den Uhrzeigersinn machen. Etwas gemütlicher dürfte die Runde im Uhrzeigersinn sein, denn der Anstieg ist etwas gemächlicher, dafür hat man zum Schluss von der Stöcklalm einen längeren Abstieg. Dieses kleine Manko wird aber wohl mit der schönen Aussichtslage der Alm bei der finalen Einkehr ausgeglichen. Die folgende Beschreibung erfolgt im Uhrzeigersinn. Für geplante Einkehrschwünge ist die „Öffnungsampel“ am Parkplatz sehr nützlich, um nicht eventuell hungrig und durstig vor einer geschlossenen Alm zu stehen.

blühende Almrosen und dahinter Almvieh
Hubert Gogl

Die Peeralm ist das erste Ziel

Die Beschilderung der Almrunde ist mit Ausnahme vom Start vorbildlich. Am Beginn bleibt der Forstweg bergauf rechts liegen und man geht bis ans Ende vom Parkplatz zum einem Gatterl und folgt der Beschilderung „Fitnessparcours Au“. Nach ca. 1 ½ km/ 100 Hm wird auf einer Brücke der Bach gequert und erreicht kurz talaus den Steig hinauf zur Peeral (1.663 m; 45 min; 260 Hm). Alternativ kann man auch dem ausholenden Forstweg folgen, der zum Parkplatz Grün und dann weiter zur Peeralm leitet. Letztere Variante ist auch für Radfahrer zwingend. Die Peeralm bietet einen Überblick über die weitere Runde. Der Weiterweg führt in den Talschluss und dann auf der gegenüberliegenden Talseite heraus zur Polten- und Stöcklalm, die beide von der Peeralm aus zu sehen sind.

Die beiden Almgebäude der Poltenalm. Dahinter sieht man den Talschluss vom Navistal.
Hubert Gogl
Poltenalm

Gemütlich weiter zur Klammalm im Talschluss

Am breiten Almweg geht’s taleinwärts zur nächsten Alm – zur Klammalm. Lange Zeit kaum ansteigend wandern Sie mit Blick zum Reckner im Talschluss gemütlich der Alm entgegen. Einem Schild folgend kürzen Sie im letzten Abschnitt den Fahrweg ab und erreichen auf einem Steig die Klammalm (1.947 m; 500 Hm; ab Peeralm 1 Stunde). Für Radfahrer liegt die Klammalm insofern etwas abseits der Route, als dass sie von der Klammalm ca. 1,2 km / 140 Hm wieder abfahren müssen, um in Richtung Poltenalm zu kommen. Der Steig oben ab der Klammalm ist nämlich nur für Wanderer. Radfahrer biegen kurz nach einer Linkskehre vom breiten Almweg in den talausführenden, radfahrertauglichen Steig ein (als MTB-Route ausgewiesen und beschildert).

Naviser Almenrunde

Sendungshinweis:

„Hallo Wochenende“,
4.7.2020

Im allerfeinsten Almgelände zur Poltenalm

Die Klammalm ist die hinterste Alm des Navistales und die höchste der vier Almen auf der Almenrunde. Nun geht’s auf der anderen Talseite auf einem schmalen Steig in leichtem Auf und ab talauswärts zur Poltenalm (1.880 m; 560 Hm). Der Steig zweigt kurz nach der Alm gut beschildert vom Fahrweg ab. Über wunderbares Almgelände und schönem Ausblick in Richtung Serles nähert man sich der Poltenalm. Gehzeit ab der Klammalm ca. 45 min.

Die Poltenalm steht wunderschön auf einer Kuppe und bietet den schönsten Rundumblick der Almenrunde. Nahezu das gesamte Almgebiet des hintersten Navistales ist zu sehen und darüber hinaus überblickt man das gesamte Navistal bis Matrei hinaus.

Die Stöcklalm ist im Nu erreicht

Die vierte und letzte Alm der Runde – die Stöcklalm (1.882 m) – ist von der Poltenalm aus zu sehen und nur einen Katzensprung entfernt. Ein Steigl zieht über die Wiesen hinüber zur finalen Einkehrmöglichkeit. Bereits nach 15 bis 20 Minuten ist man bei der Stöcklalm, die ebenfalls eine herrliche Aussichtslage bietet. Gehzeit insgesamt seit Start: ca. 3 Stunden /(600 Hm).

Stöcklalm mit Tisch und Gästen davor.
Hubert Gogl
Rast bei der Stöcklalm bevor’s ins Tal geht.

Radfahrer müssen einen kleinen Umweg machen

Mountainbiker kommen über den Fahrradweg etwas unterhalb der Poltenalm an und müssen 200 m/30 Hm zur Alm auffahren. Allerdings müssen sie diesen Weg auch wieder zurückfahren, denn der Steig von der Polten- zur Stöcklalm darf mit dem Rad nicht befahren werden. Wer weiter zur Stöcklalm will, fährt bis zur Naviserhütte ab und dann 800 m/ 125 Hm hinauf zur Stöcklalm.

Abstieg ins Tal

Von der Stöcklalm folgen Sie zunächst dem Alm-Fahrweg ins Tal. Im Bereich der derzeit (07/20) geschlosssenen Naviser Hütte (1.767 m) können Sie auf den Steig einbiegen, der die Serpentinen des Weges abkürzt. Nach insgesamt 3 ½ bis 4 Stunden Gehzeit, 13 km und 600 Hm ↑↓ schließt sich die Naviser Almenrunde über die Peer-, Klamm-, Polten- und Stöcklalm wieder am Parkplatz am Klammbach.

Hubert Gogl wünscht eine schöne Almenrunde im hintersten Navistal!