Bergseen und attraktive Bergziele
Der Seebensee (1.657 m) und der Drachensee (1.874 m) sind zwei der besonderen Attraktionen der Bergtour zur Coburger Hütte (1.917 m), beziehungsweise zu einem der Gipfel oberhalb der Hütte. Die wunderschön gelegenen Bergseen betten sich etwas unterhalb (Seebensee) und direkt bei der Hütte in die schöne Landschaft. Auf der gegenüberliegenden Seite ragt das Zugspitzmassiv auf.
Der Hintere Tajakopf (2.408 m) ist für halbwegs trittsichere Berggeher leicht zu erreichen. Deutlich anspruchsvoller ist der Anstieg von der Hütte zum Vorderen Tajakopf (2.450 m). Beliebt ist auch der Klettersteig auf den Vorderen Tajakopf.

Charakter: einfache Hüttentour; Hintere Tajakopf verlangt etwas Trittsicherheit in einem kürzeren Abschnitt
Entfernung: Bergbahn – Coburger Hütte 500 Hm, 2 – 2,5 Std.; Hinterer Tajakopf weitere 500 Hm, 2,5 Std. (insgesamt 1.000 Hm, ca. 4 – 4,5 Std.)
Ausgangspunkt: Ehrwald, Talstation Ehrwalder Almbahn
Öffi-Anreise: wenig empfehlenswert
Start in Ehrwald mit der Bergbahn
Die Coburger Hütte wird vom westlichsten Teil des Gaistales erreicht. Damit gibt es prinzipiell zwei Startpunkte. Wanderer starten in Ehrwald und fahren in der Regel mit der Ehrwalder Almbahn bis zur Ehrwalder Alm (1.502 m). Radfahrer können von der Talstation auch mit dem Rad auffahren (3,3 km, 380 Hm bis zur Bergstation) oder sich samt Rad (€ 2.-) mit der Bergbahn zur Ehrwalder Alm bringen lassen.
Das Fahrrad erleichtert die Tour deutlich, da man bis zum Seebensee auf breitem Forstweg fahren kann (6 km, 260 Hm). Alternativ zum Start in Ehrwald ist für Radfahrer auch der Start in Leutasch am Eingang ins Gaistal möglich. Die Strecke bis zum Seebensee ist einfach und leicht zu meistern (ca. 15 km, ca. 400 Hm).

Am Seebensee vorbei zur Coburger Hütte
Von der Bergstation folgt man am besten dem ausholenden Fahrweg zum Seebensee, der etwas oberhalb der bewirtschafteten Seebenalm (1.575 m) auftaucht. Der Weg dorthin ist leicht und abwechslungsreich. Der See liegt unglaublich schön und erfreut bei entsprechendem Licht und bei Windstille mit dem Spiegelbild der gegenüberliegenden Zugspitze. Wer das Rad verwendet (empfehlenswert!), kann bis zur Materialseilbahn der Hütte am hinteren Ende vom Seebensee fahren.

Hinauf zur Hütte und zum Drachensee
Vom Seebensee geht’s auf schmälerem und steinigem Steig in Serpentinen bergan. Oben ist bereits die Coburger Hütte auf einer Geländekante zu sehen, hinter der der Drachensee (1.874 m) liegt. Mit Erreichen der Hütte öffnet sich der gesamte Bergkessel samt dem wunderschönen, tiefblauen Drachensee. Links ragen der Vordere und der Hintere Tajakopf auf.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 26.8.2022
Schon am Seebensee unten war ein beschilderter Abzweig zum beliebten, aber langen und anspruchsvollen Tajakante-Klettersteig (Schwierigkeit D/E, 580 Hm) auf den Vorderen Tajakopf. Der Gipfel lässt sich auf einem Normalweg über die Südkante mit Start bei der Hütte erreichen. Dieser Anstieg ist allerdings nicht zu unterschätzen und sollte sehr trittsicheren Bergsteiger/Bergsteigerinnen vorbehalten bleiben (Schwierigkeiten I-II).

Kurze Rast und dann zum Hinteren Tajakopf
Viel leichter lässt sich hingegen der Hintere Tajakopf (2.408 m) erreichen. Der ebenfalls sehr schöne Aussichtsgipfel verlangt aber auch ein Mindestmaß an Trittsicherheit im oberen Bereich. Von der Hütte folgt man dem Steig links am Drachensee vorbei. Von dort gehts dann einmal weit nach rechts ausholend dem Tajatörl (2.259 m) entgegen. Knapp vor dem Törl zweigt links (beschildert) der schmale Steig hinüber zum Gipfelaufschwung vom Hinteren Tajakopf ab.
Von der Grathöhe an ist dann auf dem schmalen Steig Trittsicherheit im doch etwas exponierten Gelände geboten. Man erreicht einen Vorgipfel, von dem es dann mit kurzem, etwas unangenehmen Abstieg und Aufstieg zum Gipfelkreuz am Hinteren Tajakopf hinübergeht.
Herrliche Aussicht und beeindruckender Tiefblick
Am Gipfel gibt es einen eindrucksvollen Blick aus der Vogelperspektive auf den Drachensee, der sich oberhalb des grünen Latschengürtels in die graue Felslandschaft duckt. Daneben blinken die gelben Sonnenschirme auf der Terrasse der Coburger Hütte. Auch Lermoos zeigt sich unten im Tal, während Ehrwald sich versteckt. Am Vorgipfel hat kurz zuvor auch der Ausblick ins Gaistal bis zur Gehrenspitze begeistert. Zurück gehts auf bekanntem Weg. Wer ohne Rad unterwegs ist, kann am Rückweg über das Tajatörl den Weg durch das östlich gelegene Brendlkar am Ganghofersteig wählen (wäre auch eine alternative Aufstiegsroute mit Abstieg zur Coburger Hütte).
Hubert Gogl wünscht eine schöne Tour zur Coburger Hütte und zum Hinteren Tajakopf!