Blumen, Aussicht und Wind
Die Blumenpracht am Blaser (2.241 m) ist weitum bekannt und zieht viele Wanderer und Mountainbiker zum Gipfel im vorderen Gschnitztal oberhalb von Trins. Vor allem im Juni sind die Bergmähder mit blühenden Blumen übersät. Die Bergwiesen werden teilweise noch landwirtschaftlich genützt und händisch bearbeitet. Neben den Blumen bietet der Blaser aber auch eine unglaubliche Aussicht dank der vorgeschobenen Lage. Am Gipfel prägt vor allem die nahe Serles das Panorama, das von den Gipfeln in Südtirol bis zur Nordkette reicht. Die vorgeschobene Lage vom Blaser in der Wipptalfurche bedingt natürlich auch, dass der Blaser ein begnadeter Windberg ist, was allein schon der Name des Berges vermuten lässt.
Zu Fuß oder mit dem Rad
Die Tour auf den Blaser eignet sich für Wanderer und Radfahrer gleichermaßen. Neben gut markierten Steigen führt auch eine Forststraße, die als offizielle MTB-Route ausgewiesen ist, bis zur Blaserhütte. Nach dem Siegeszug vom E-Bike hat die doch recht lange Radstrecke ungemein an Beliebtheit gewonnen und meist sind eher mehr Radfahrer als Wanderer Richtung Blaser unterwegs. Ob zu Fuß oder mit dem Rad bietet sich für den Abstieg eine andere Route an.
Charakter: einfache, ausgedehnte Bergtour; beliebte Radtour
Entfernung: Aufstieg 3 – 3 ½ Std., 1.000 Hm; mit Abstieg ca. 5 Std. Gehzeit; Radstrecke bergauf 10 km
Ausgangspunkt: Trins (1.200 m), Parkplätze im Ort
Anreise mit Öffi: S-Bahn nach Steinach ,Bus 4146 nach Trins /HST Trinserhof oder Wienerhof
Kartenausschnitt:
Start jetzt direkt in Trins
Los geht die Tour derzeit (06/2020) direkt im Ort und nicht wie bisher etwas oberhalb vom Dorf. Der Grund liegt an Bauarbeiten im Bereich vom ehemaligen Parkplatz im Ortsteil Leiten. Die Bauarbeiten an einem Wasserhochbehälter dürften nach Auskunft der Gemeinde bis ca. 2022 andauern. Damit verlängert sich die Tour um steile 100 Höhenmeter.
In Trins gibt es mehrere Parkmöglichkeiten im Dorf. Gleich nach der Dorfeinfahrt nach dem Hotel Trinserhof gibt es zum Beispiel gebührenfreie Parkplätze entlang der Straße. Etwas weiter bei der Engstelle geht’s rechts bergauf. An der Kirche vorbei wandert/radelt man zum ehemaligen Parkplatz oberhalb der Ortsteile Leiten und Bichl.
Wanderer am Steig, Radler am Fahrweg
Bei der Baustelle angelangt, zweigen die Wanderer rechts auf den Steig (Nr. 30) ein, während die Radler von da an auf der Schotterstraße bergwärts strampeln. Der Steig kürzt den weit ausholenden Fahrweg ab. Sehr empfehlenswert ist der kurze Abstecher zur Aussichtskanzel „Adlerblick“ (1.520 m). Von der kleinen Aussichtsplattform hat man einen erstaunlichen Tiefblick auf Trins und überblickt das Gschnitztal bis zum Talschluss.
Ab der Waldgrenze blüht es
Der Steig zieht teils mit ordentlicher Steigung durch den sogenannten Platzerwald bergan. Bald schon werden aber die ersten Bergwiesen erreicht und damit tauchen die ersten Blumen auf (ca. 1.760 m). Über die gepflegten Bergmähder gewinnt man nach rechts ansteigend an Höhe und trifft dann wieder auf den Forstweg, genau an der Stelle wo dieser erstmals aus dem Wald in das freie Gelände kommt (ca.1.900 m). Die Mountainbiker kommen also dort ins freie Gelände.
Etappenziel Blaserhütte
Mit dem freien Gelände öffnet sich auch der Ausblick. Das gesamte Gschnitztal bis zu den Feuersteinen im Talschluss zeigt sich. Aber auch nach Süden über den Brenner hinweg und in die Wipptaler Seitentäler schweift der Blick. Die Blaserhütte (2.176 m) steht links vom Gipfel auf der flachen Grathöhe. Dahinter ragt wie als Wächterin die nahe Serles auf.
In wenigen Minuten von der Hütte zum Gipfel
Von der Blaserhütte spaziert man in 10 bis 15 Minuten zum nahen Gipfel. Radfahrer werden eindringlichst gebeten, das Rad bei der Hütte stehen zu lassen und auch zu Fuß das letzte Stück zu gehen. Am Gipfel wird man von einem fulminanten Ausblick verwöhnt. Man steht am Blaser (2.241 m) gefühlt in der Mitte des Wipptales. Im Norden scheint die Nordkette und Innsbruck genauso nah wie der Brenner im Süden zu sein (der Brennerpass selbst ist nicht zu sehen). Zwischen dem Brenner und Innsbruck liegt einem das Wipptal zu Füßen. Nach Osten blickt man direkt ins Navistal. Aber auch die anderen nach Osten verlaufenden Seitentäler des Wipptales (Viggartal, Arztal, Schmirntal, Valsertal zeigen sich. Der beherrschende Berg ist aber die nahe Serles. Unter dem „Altar Tirols“ schmiegt sich Maria Waldrast an ihren Fuß.
Auf neuem Weg ins Tal
Sowohl Wanderer als auch Radfahrer können für den Retourweg nach Trins eine neue Route wählen. Von der Blaserhütte taleinwärts ist der Weg Nr. 31 und 31 A markiert. Auch Radfahrer folgen dem breiten Gehweg, der bald schon auf einen Forstweg trifft. Wanderer mit guten Knien biegen dort auf den Steig Nr. 31 ein, der sehr steil abwärts führt (Schild „Speed sehr steil“). Radfahrer oder auch Wanderer folgen dem Fahrweg, der über die Zwieselmähder ins Tal führt (ca. 7 km). Im Bereich der Zwieselmähder gibt es nochmals wunderbare Ausblicke ins Tal mit herrlichen Rastplätzen im Bereich der Geländekante wo Stadel und Hütten stehen. Danach zieht der Weg über den Burgwald zurück nach Trins.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 5.6.2020
Hubert Gogl wünscht eine blumige und hoffentlich nicht zu windige Tour auf den Blaser!