Wandertipp

Von Griesenau ins Kaiserbachtal

Der winterliche Spaziergang ins Kaiserbachtal ist die angenehmste Möglichkeit im Winter den Bann und Zauber des Wilden Kaisers hautnah zu erleben. Die eindrucksvollen Felsgipfel ragen im hinteren Kaiserbachtal bei den beiden bewirtschafteten Almen, der Griesner- und Fischbachalm, imposant auf.

Das östliche Tor vom „Koasa“

Schon am Eingang ins Kaiserbachtal bei Griesenau, also am östlichen Ende des Kaisergebirges, zeigt die Lärcheggspitze als Pförtner ihre Zacken, die an die Spitzen einer Kaiserkrone erinnern. Ein Vorgeschmack auf die Szenerie im hinteren Kaiserbachtal, die Sie beim absolut familientauglichen Ausflug erleben werden.

Die Sonne blinzelt am Grat zwischen kühn aufragenden Felsgipfel hindurch.
Hubert Gogl
Ein Sonnenstrahl fürs Kaiserbachtal

Charakter:
einfache Winterwanderung
Entfernung: Gehzeit gesamt 1 Std. 40 min;
270 Hm ↑↓; 8 km
Ausgangspunkt: Griesenau, Parkplatz Mautstelle am Eingang ins Kaiserbachtal (756 m)
Kartenausschnitt:

Start am Parkplatz vor der Mautstelle

Das Kaiserbachtal zweigt von der Verbindungsstraße zwischen Kössen und Kirchdorf westwärts ab. Von St. Johann kommend fährt man in Richtung Norden. Nach ca. 7,5 km kommt man zum Weiler Griesenau. Dort biegt man gut beschildert westwärts ab, um so zum Parkplatz im vorderen Kaiserbachtal an der Mautstelle (756 m, gebührenpflichtig, € 2.-) zu kommen.

Der Schranken der Mautstelle bleibt den Winter über für Besucher geschlossen. Einzig die Almbesitzer und Lieferanten dürfen die Straße befahren. Das Kaiserbachtal „gehört“ somit fast ausschließlich den Fußgängern, Rodlern, Langläufern und auch Tourengehern.

Zwei geschnitzte Sagenfiguren stehen am Eingang vom Kaiserbachtal. Im Hintergrund ragt der kühne Felsgipfel des Lärchegg auf.
Hubert Gogl
Am Startpunkt ins Kaiserbachtal – der Parkplatz bei der Mautstelle

Winterwanderweg abseits vom Fahrweg

Der Wanderweg zieht links des Baches (nördlich) ins Tal, während der Fahrweg rechts vom Bach verläuft. Am Wanderweg gibt es die sogenannte „Alpine Outdoor Gallery“. Auf Info-Tafeln werden Größen der Alpin-Szene vorgestellt. Für Kinder gibt es den „Schnackler-Erlebnisweg“. Wer die praktisch verkehrsfreie Straße bevorzugt, hat den etwas besseren Blick auf die eindrucksvollen Nordflanken der Berge.

Nach und nach zeigen sich nach dem Lärchegg weitere Zacken des Kaisers, wie zum Beispiel jene des Mitterkaisers. Schon bald, nach rund einer halben Stunde, weitet sich das Tal. Die erste Einkehrmöglichkeit im winterlichen Almgelände ist erreicht – die Fischbachalm (856 m, 2,6 km, 100 Hm).

Die Fischbachalm steht im winterlichen Almgelände – immer noch umgeben von Schnee. Dahinter sind leicht verschneite Berge zu sehen.
Hubert Gogl
Fischbachalm (856 m) – die nähere der beiden Almen im Kaiserbachtal

Auf halbem Weg die Fischbachalm

Auf Höhe der Fischbachalm, links des Kaiserbaches, steht eine Gedenkkapelle für die Bergtoten, die im Wilden Kaiser ihr Leben verloren haben. Viele Namen reihen sich auf den Messingtafeln aneinander. Von der Fischbachalm geht’s dann mit mehr Steigung zur Griesner Alm (1.024 m) hinauf – weiterhin entweder am Winterwanderweg oder der Straße folgend.

Zwei Wanderer mit Hund spazieren am Winterwanderweg im Schnee an der Gedenkkapelle für die abgestürzten Bergsteiger vorbei.
Hubert Gogl
Die Gedenkstätte für die Bergtoten

Steileres Finale hinauf zur Griesner Alm

Auf den abschließenden 1,4 km ab der Fischbachalm werden 170 Höhenmeter bis zur Griesner Alm (1.024 m) bewältigt – im Vergleich zur ersten Teilstrecke damit deutlich steiler, aber immer noch gemütlich. Die Griesner Alm steht am etwas höher liegenden Talschluss, von dem es dann hinauf zum Stripsenjoch mit dem Stripsenjochhaus (1.577 m, im Winter geschlossen) geht. Das Stripsenjoch ist der Übergang ins Kaisertal, das bis Kufstein hinauszieht.

Zwei Wanderer mit Stöcken überqueren gleich eine Brücke, die zur Griesner Alm führt.
Hubert Gogl
Die Griesenau Alm ist gleich erreicht – die Wanderer schauen zum Wilden Kaiser auf!

Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 6. 3. 2020

Der Kaiser zeigt sein gekröntes Haupt

Bei der Griesner Alm blickt man nahezu erfurchtsvoll zu den Kaiser-Gipfeln auf. Die nordseitigen Felsfluchten unter anderem von Totenkirchl, Fleischbank, Predigtstuhl ragen nah und senkrecht auf. Sie krönen den Ausflug und „schützen“ das Kaiserbachtal monatelang vor der Wintersonne. Anfang März zeigt sich um die Mittagszeit für kurze Zeit die Sonne im hinteren Kaiserbachtal. Hinaus aus dem Kaiserbachtal geht’s auf bekanntem Weg, wobei sich eine Rodel kaum rentiert, denn nur der hinterste Teil wäre zum Rodeln steil genug.

Hubert Gogl wünscht einen schönen Spaziergang ins Herz des „Koasas“ !

Einkehrmöglichkeiten:
– Fischbachalm, kein Ruhetag, Tel. +43/5352/65526;
– Griesner Alm, bei Schlechtwetter Montag Ruhetag, Tel. +43/5352/64443