Aufstieg im Zirbenwald
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Tourentipp

Skitour Schafzoll/Kühtai

Kurz und beliebt, das trifft auf die Skitour zum Schafzoll (2.426 m) zu. Mit 530 Hm (1 ½ – 2 Std.) Aufstieg ist die Tour auch für Neueinsteiger ins Tourengeschehen geeignet, wobei Spitzkehrentechnik beherrscht werden sollte. Die Abfahrt am ostgerichteten, gleichmäßigen Hang macht bei Pulver und Firn Spaß.

Über einen Osthang zum Schafzoll

Von Kühtai blickt man in Richtung Westen auf einen Osthang, der etwas westlich vom Speicher Längental zum Schafzoll (2.426 m) hinaufzieht. Über diesen gleichmäßig ansteigenden Hang steigt man zum Schafzoll auf und fährt über diesen ab. Im unteren Bereich ist ein lockerer Zirbenwaldgürtel.

Ansicht vom Schafzoll von Kühtai
Hubert Gogl
Blick von Kühtai zur Vorderen Karlesspitze (links) und zum Schafzoll (rechts) mit seinem flachen Gipfelgrat.

Charakter: beliebte, kurze Tour; ostseitig
Entfernung: Aufstieg 1 ½ – 2 Std., 530 Hm
Ausgangspunkt: Kühtai, Parkplatz an der Staumauer vom Längental Stausee (2 km nach der Passhöhe westwärts)

Öffi-Anreise: von Innsbruck oder Ötz mit dem Regionalbus (HST Dortmunder Hütte oder HST Mittergrathütte)

Auch bei Anfängern beliebt

Der Schafzoll ist ein Klassiker unter den zahlreichen Skitouren in Kühtai. Die Skitour ist mit 530 Meter Höhenunterschied sehr kurz, aber dennoch genussvoll und wird von vielen Tourengehern geschätzt – nicht nur von Tourengeher-Anfängern! Die Tour gilt als wenig lawinengefährdet, allerdings ist – speziell nach ergiebigen Neuschneefällen – auch am Schafzoll entsprechende Vorsicht angebracht, denn das Gelände hat abschnittsweise mehr als 30 Grad Steilheit. Aufgrund dieser Steilheit hat die Aufstiegsspur auch etliche Spitzkehren und damit ist die entsprechende Spitzkehrentechnik notwendig, was speziell Anfänger beachten sollten. Bei harschigen Verhältnissen sind Harscheisen sehr empfehlenswert.

Skitour Schafzoll (2.426 m) – Kühtai

Start an der Staumauer

Die Skitour zum Schafzoll startet an der Staumauer vom Längentalstausee an der Straße von Kühtai nach Ochsengarten (ca. 2 km unterhalb von Kühtai). Dort gibt es einige Parkmöglichkeiten. Sollte alles vollgeparkt sein, fährt man ein Stück weiter abwärts, um zu parken (Etwas unterhab der Staumauer oder noch weiter untern bei der Materialseilbahn der Mittergrathütte). Vom Parkplatz bei der Materialseilbahn könnte man auch direkt zur Mittergrathütte aufsteigen und dann weiter wie nachfolgend beschrieben ( +100 Hm). Meist etwas angenehmer zum Gehen ist es, wenn man in Richtung Staumauer geht dort über den Hang an das südliche Ende der Dammkrone ansteuert (meist gespurt).

Tourengeher im Aufstieg und im Hintergrund Kühtai
Hubert Gogl

Flacher Beginn und „entscheidende“ Querung

Man quert über die Krone der Staumauer vom Speicher Längental und folgt dann weiter dem breiten Weg in Richtung Mittertal. An dieser Stelle der Tour kann es zu Orientierungsschwierigkeiten kommen. Man kann einmal vor Ende des eingeschneiten Forstweges links aufwärts gehen. Die meist vorhandene Aufstiegsspur dient auch den Tourengehern in Richtung Wechnerscharte und Karlesspitzen. Wählt man diese Variante muss man mit Erreichen des Flachstückes rechts hinüber und dabei den kleinen Bach an geeigneter Stelle queren.
Die zweite Möglichkeit ist es, dem Forstweg bis ganz ans Ende zu folgen. Von dort biegt dann die Aufsstiegsspur auf wenigen Metern etwas exponiert in den Graben, um auf einer schmalen Brücke den kleinen Bach queren zu können. Anschließend geht es dann kurz dem Graben folgend bergan und bald schon nach rechts weg.

Luftbild Gipfel Schafzoll und Kühtai
Hubert Gogl
Am Gipfel angekommen!

Sendungshinweis:

„Hallo Wochenende“, 21.1.2022

Logische Route zum Gipfel

Nach der Bachquerung (egal ob etwas oberhalb oder unterhalb gequert wird) zieht die Aufstiegsspur (fast immer vorhanden) anfangs diversen Schneisen folgend durch den lockeren Zirbenwald über den Osthang höher. Etwas oberhalb der Waldgrenze holt die Aufstiegsspur nach rechts aus, um einen breiten Rücken zu erreichen. Der Steiheit schuldend, sind etliche Spitzkehren notwendig. Es wird der Gipfelhang erreicht, über den man nun dem Nordgipfel (2.399 m) erreichen kann. Meist lässt man diese kleine Erhebung aus und hält sich etwas unter der Grathöhe südwärts dem höchsten Punkt zu.

Gipfel mit Blick nach Nord-Westen
Hubert Gogl
Blick nach Nord-Westen übers Inntal mit dem Tschirgant (links, schneefrei). Rechts die verschneite Hochebene sind die Feldringer Böden.

Der Schafzoll wird erreicht

Schließlich steht man am höchsten Punkt (2.426 m), am „gipfelkreuzlosen“ Schafzoll (auch Schafzöllen in einigen Karten bezeichnet) und genießt den Gipfelerfolg. Die vordere Karlesspitze ist der Nachbargipfel am südwärts weiter ziehenden Grat. Etwas westwärts ist der Acherkogel (3.007 m), der nördlichste Dreitausender von Tirol. Natürlich fesselt vor allem das nahe Kühtai den Blick. Aber auch die Mieminger Berge zeigen sich jenseits vom Inntal über die Feldringer Böden (Stromleitungen) hinweg, die ja nach den Lift-Erschließungsplänen zu Berühmtheit gekommen sind. In Summe bietet der nicht so hohe Schafzoll einen beachtlichen Ausblick.

Ausblick vom Gipfel nach Kühtai
Hubert Gogl
Nun lockt die Abfahrt und das verdiente Getränk drüben in Kühtai!

Tipp für die Abfahrt

Bei der Abfahrt sollte man besser den Bach am flachen Talboden deutlich oberhalb der Steilstufe queren und nich zu weit abfahren. Die untere Querung ist bei der Abfahrt nicht empfehlenswert und bringt eine unangenehmen Gegenanstieg mit sich.

Hubert Gogl wünscht eine schöne Skitour zum Schafzoll!

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