Das Skitourengehen auf der Piste werde zum Massenphänomen, erklärte Sportlandesrat Josef Geisler (ÖVP) am Montag. Immer mehr Menschen würden sich in der freien Natur, aber im gesicherten Umfeld bewegen wollen. Das sei aus sportlicher und aus gesundheitlicher Sicht zu begrüßen, so Geisler. Trotzdem müsse reagiert werden, wenn etwas zum Massenphänomen werde.
Sanktionsmöglichkeiten unter Diskussion
Nach dem Vorfall am Rangger Köpfl, bei dem ein Skitourengeher einen Pistenraupenfahrer angegriffen hatte – mehr dazu in Tourengeher greift Raupenfahrer an – wurden Forderungen nach strengeren Maßnahmen laut. Niemand wolle die Polizei auf der Piste, erklärte Geisler. Bei fehlendem Anstand und wenig sportlicher Fairness würden auch Gesetze nicht ankommen. Für Unbelehrbahre brauche es aber Sanktionsmöglichkeiten. Generell soll bei dem Runden Tisch aber auch debattiert werden, wie das Pistengehen unter diesen geänderten Bedingungen weiterentwickelt werden könne.
Land will „Tiroler Modell“ erweitern
Erneut verwies das Land hier auch auf die bestehenden Angebote für Pistentourengeher. Im Großraum Innsbruck gibt es seit 2006 ein Angebot an Abend-Pistentouren, das mit den Bergbahnen abgestimmt wurden. Mit den teilnehmenden Liftgesellschaften wurden dafür fixe Tage und Zeiten vereinbart, an denen Tourengeher auch am Abend und in der Nacht auf der Piste unterwegs sein können. Die Pistenpräparierung mit den gefährlichen Seilwinden erfolgt an diesen Abenden später.
Pistengeher als Tourismuschance
Das Land wolle die Pistentourengeher nicht als Problem sehen, sondern als Chance, wie beispielsweise Mountainbiken und Trailfahren, so Geisler. Das würden auch die bisherigen Maßnahmen zeigen. 2015 entwickelte das Land auch ein Leitsystem. Dafür werden die Aufstiegsrouten in Skigebieten beschildert, um die Piste für Tourengeher und Skifahrer und Snowboarder sicher zum machen. Umgesetzt wurde das in den Skigebieten Patscherkofel, Rosshütte, Mutterer Alm, Axamer Lizum, St. Johann in Tirol, Pitztaler Gletscher und Hochzeiger.
Zu dem Runden Tisch am Dienstagabend wurden Vertreterinnen und Vertreter des Alpenvereins, des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, der Sparte Seilbahnwirtschaft der Wirtschaftskammer, der Initiative Lebensraum Tirol, der Sport- und Forstabteilung des Landes Tirol und des ÖSV ins Landhaus eingeladen.