Der Hintersteiner See scheint sich gerade vom sommerlichen Trubel zu erholen: Ruhig liegt er mit dem Spiegelbild vom Wilden Kaiser in seiner Senke. Nur wenige Wanderer sind am Ufer unterwegs. Eine herbstliche Idylle, die wohltut. Wahrscheinlich dem See genauso wie den Erholungssuchenden.
Natürlich kann man einen gemütlichen Seerundgang machen, nachdem man von Scheffau zum Parkplatz am östlichen Seeufer fährt und von dort entlang vom Hintersteiner See schlendert und ihn eventuell auch umrundet. Deutlich sportlicher ist der Aufstieg von der Eibergbundesstraße zwischen Kufstein und Söll über die Steinerne Stiege.
Charakter: teils anspruchsvoll, Trittsicherheit notwendig
Entfernung: Gehzeit ca. 3 Stunden, 9,3 km, 400 Hm
Ausgangspunkt: Eiberg – Parkplatz Walleralm (700 m)
Öffentliche Anreise: Bus 4902, Haltestelle Steinerne Stiege
Auf der westlichen Seite des Sees ist ein sehr steiler Hang, durch den die Druckrohrleitung zur Stromgewinnung mit dem Wasser vom Hintersteiner See geht. Ein Teil der Betonrohre liegt frei und daneben kann man über Stiegen aufsteigen. Ehemals dürften es Steinstiegen gewesen sein, inzwischen werden die steilsten Abschnitte über Metalltreppen bewältigt. Zusätzlich sind auch Stufen aus Holz und Steinen. Für diesen Abschnitt ist eine gewisse Trittsicherheit unerlässlich.
Zum Ausgangspunkt
Von Kufstein in Richtung Söll auf der Eibergstraße fahrend, kommt man am Zementwerk vorbei. Nach einer kurzen Steigung biegt man links ab (Grün-gelbe Hinweisschilder „Deponie“ und am Beginn der abzweigenden Straße ist der Parkplatz Walleralm angeschrieben) und folgt der Straße bis zum gebührenfreien Parkplatz Walleralm (700 m) etwas nach den letzten Bauernhöfen. Alternativ oder auch bei Anreise mit dem öffentlichen Bus kann man auch an der Haltestelle „Steinerne Stiege“ direkt an der Eibergstraße starten. Dort sind allerdings nur sehr wenige Parkplätze vorhanden.
Am schmalen Steig durch den steilen Wald
Vom Parkplatz folgt man für kurze Zeit einer Forststraße und verlässt diese dann gut beschildert in Richtung Steinerne Stiege. Der Steig quert durch den sehr steilen Wald und erreicht die offenliegende Druckrohrleitung. Die Ursprünge der Wassernutzung liegen weit zurück. 1904 wurde das erste Kraftwerk errichtet und war damals eines der ersten Hochdruck Kraftwerke Altösterreichs, wie auf einer Informationstafel zu lesen ist.
Steinerne Stiege aus Metall
Ehemals dürfte die Steinerne Stiege tatsächlich aus Stein gewesen sein, inzwischen aber steigt man über eine Metalltreppe und Stufen aus Holz und wenigen aus Stein neben der Druckrohrleitung auf. Die Treppe ist sehr steil und verlangt höchste Vorsicht.
Über einen sanften Sattel zum See
Kurz nach dem selektiven Treppenabschnitt wird das Gelände nahezu überraschend sanft. Im malerischen Sattel mit Wiesen wird der Bauernhof Hagenhof erreicht und wenig später zeigt sich schon der Hintersteiner See (882 m; Gehzeit 1-1 ¼ Stunden; 2,5 km, 240 Hm). Im See spiegeln sich die Berge des Wilden Kaiser. Über die asphaltierte Straße wird das östliche Seeufer erreicht.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 29.11.2019
Rund um den See
Vom östlichen Seeende könnte man natürlich auf bekanntem Weg zurück wandern. Schöner und vielleicht anfangs gar nicht so verlockend ist es am Steig des schattigen Südufers den See zu umrunden. Der schmale Weg gewinnt zuerst etwas an Höhe, erreicht dann für kurze Zeit die südgerichteten Hänge vom Scheffauer Weiler Greidernberg und kommt dann aber wieder ans Ufer vom Hintersteiner See. Diesem entlang folgt man nun westwärts.
Abstieg abermals über die Steinerne Stiege
Nach dem See schlendert man, sich noch links haltend weiter und kommt zum Hagenhof und von dort steigt man auf bekanntem Weg ab. Gerade im Abstieg über die Steinerne Stiege ist nochmals Vorsicht geboten. Nach insgesamt ca. 3 Stunden Gehzeit ist der Ausgangspunkt wiedererreicht!
Sämtliche Gastronomiebetriebe am Hintersteiner See haben derzeit (11/19) Betriebsurlaub.
Hubert Gogl wünscht eine beschauliche Wanderung zum Hintersteiner See!