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Screenshot Airbnb
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Lifestyle

Wie man einen Airbnb-Nachbarn verhindert

Wenn der Nachbar an Airbnb oder eine andere Plattform vermietet, entstehen oft Probleme. Große Fluktuation und ignorierte Hausordnungen ärgern die Mitbewohner, Kosten, z. B. für erhöhten Wasserverbrauch, werden auf die Allgemeinheit umgewälzt. Doch man kann sich wehren.

Airbnb-Gäste kennen keinen Hausgebrauch, ignorieren die Mülltrennung, rauchen unter Umständen in großen Gruppen am Balkon – immer öfter werden Hausverwaltungen auch in Tirol mit solchen Problemen konfrontiert. Regina Stanger zum Beispiel betreut mehrere Liegenschaften, in denen es wegen einer Airbnb-Wohnung „drunter und drüber“ geht.

Dazu gehört auch – da Airbnb-Gäste oft auf Urlaub und nicht auf Geschäftsreise sind – nächtliche Ruhestörung jener Menschen, die ständig dort wohnen. Für diese sei außerdem beunruhigend, dass Fremde Hausschlüssel zur Verfügung gestellt bekommen und komplette Schlüsselsets oft einfach in einem kleinen Tresor an der Wohnungstür platziert werden.

Mehrkosten durch Power-Nutzung von Wohnungen

Die intensive Nutzung von Airbnb- oder Booking.com-Wohnungen, z.B. durch maximale Belegung kleiner Quartiere, verursacht Kosten, die den Miteigentümern aufgebrummt werden. Ein Beispiel: Eine 40-Quadratmeter-Wohnung bietet vier Schlafplätze inklusive Couch. Vier Menschen, die täglich duschen, verbrauchen mehr Wasser und verursachen mehr Müll als einer oder zwei, die die Wohnung ganzjährig mieten würden. Über die Betriebskosten werden diese Mehrkosten auf die Miteigentümer umgelegt.

Widmung entscheidet, was man darf und was nicht

Miteigentümer, die bei der Nutzung als Airbnb-Wohnung nicht um ihre Zustimmung ersucht wurden, können sich wehren. Zentrale Rolle spielt dabei die für die entsprechende Wohnung festgeschriebene Widmung. Bei einer Buchungsplattformwohnung handelt es sich nicht um eine klassische Vermietung zu Wohnzwecken, sondern um einen Beherbergungsvertrag, berichtet Rechtsanwalt Stephan Rainer, der in Tirol bereits mehrmals Miteigentümer vertreten hat.

„Man darf seine Wohnung natürlich vermieten, aber nicht für kurzfristige touristische Zwecke“, so Rainer. Um eine Unterlassungsklage einzubringen, müssen die Miteigentümer die „touristische Nutzung“ nachweisen. „Dass Geschirr, Bettwäsche und Handtücher in Airbnb-Wohnungen üblicherweise verfügbar sind, wiegt vor Gericht schon als starker Hinweis“, so der Rechtsanwalt.

Gespräch statt Streit vor Gericht

Nicht immer endet ein Konflikt zwischen einem Airbnb-Vermieter und seinen Miteignern und Miteignerinnen vor Gericht. Die meisten Airbnb-Vermieter handeln im Glauben, mit ihrer Wohnung machen zu dürfen, was sie wollen, so Rainer. So lassen sich Probleme manchmal auch ganz einfach lösen, indem mit den übrigen Eigentümern das Gespräch gesucht wird.