Apollontempel und Hundstalsee von hinten
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Wandertipp

Apollontempel am Hundstalsee

Oberhalb der Inzinger Alm am Hundstalsee steht ein Tempel – errichtet aus Steinen rund um den See, ohne Mörtel, ohne Bindemittel. Ein idyllischer Platz, für viele ein Kraftplatz. Eine wunderschöne, relativ einfache Wanderung zu einem besonderen Ort.

Der Wolf auf der Inzinger Alm

Das weitläufige Almgebiet der Inzinger Alm (1.641 m) ist heuer, im Sommer 2019 in die Schlagzeilen geraten: Ein Wolf hat zahlreiche Schafe gerissen. Wenig später ist der Wolf, wie sich herausgestellt hat, illegal erschossen worden. In der Zeit zwischen den ersten Schaffunden und dem Fund des Wolfes wurde die Inzinger Alm verständlicher weise deutlich weniger oft das Ziel von Wanderern.

Kurzbeschreibung:

Charakter: schöner Steig, eine kurze Stelle etwas anspruchsvoller, insgesamt
Entfernung: Aufstieg 1,5 – 2 Stunden; 650 Hm
Ausgangspunkt: Parkplatz Inzinger Alm (1.641 m)

Ein Tempel in 20 Jahren Bauzeit errichtet

Der Apollontempel wurde zu Ehren des griechischen Gottes Apollon (Sohn des Zeus), der unter anderem auch der Gott der Künste ist, von zwei einheimischen Künstlern errichtet. Über 20 Jahre haben Robert Tribus und Heinz Triendl an „Ihrem" Apollontempel gebaut: Eine Kuppel, die innen begehbar ist und zwei flankierende, sechs Meter hohe Türme bilden das Zentrum. Daneben entstanden noch kleinere Türme, sowie ein Steg mit Sitzbank in den See.

Apollontempel mit See und Menschen
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Das Bauwerk wurde 1986 begonnen und 2006 fertig gestellt. Dazwischen lagen nicht nur Hunderte Tonnen händisch transportierter und geschlichteter Steine, sondern auch eine Unzahl an Gerichtsverfahren wegen unerlaubten Errichtens eines Gebäudes. Schließlich hat der Oberste Gerichtshof zu Gunsten der Künstler und des Tempels entschieden.

Mit dem Auto zur Inzinger Alm

Die bewirtschaftete Inzinger Alm (1.641 m) ist über eine neun Kilometer lange Forststraße, die offiziell befahren werden darf, zu erreichen. Am westlichen Dorfende von Inzing biegt man in Richtung Ortsteil Hof ab. E-Biker, oder auch sehr sportliche Mountainbiker starten oft auch schon in Inzing. In diesem Fall bietet sich der Parkplatz beim Schwimmbad (635 m) an. Im Weiler Hof (840 m) angekommen, folgt nun die Auffahrt am Forstweg. Kurz vor der Alm gibt es einen kostenfreien Parkplatz.

Inzinger Alm
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Inzinger Alm

Auf schmalem Steig bergwärts

Kurz nach dem Parkplatz kommt man zur Inzinger Alm. Danach beginnt der Steig in Richtung Hundstalsee, der über drei Steilstufen bergwärts zieht. Dazwischen gibt es zwei flächere Abschnitte, wobei die obere Flachstelle besonders schön ist. Der Seebach, vom nur wenig höher liegenden Hundstal mäandiert hier durch den flachen Geländeabsatz. Auf der Geländekante steht in malerischer Lage eine Jagdhütte. Nach Norden zeigt sich das Karwendel und Wettersteingebirge. Sehr treffend ist die Bezeichnung „Der Logenplatz“.

Logenplatz
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Am Logenplatz

Sendungshinweis
„Hallo Wochenende“, 9.8.2019

Vor dem See wird es kurz sehr steil

Vom Logenplatz an wird es dann doch ansprechend steil. Der Steig, der im Aufstieg rechts des Baches Höhe gewinnt, verlangt auf einigen Metern doch ein gewisses Maß an Trittsicherheit. Oben angelangt, begrüßt der Hundstalsee (2.287 m) die Besucher. Nach 650 Hm, 1½ – 2 Stunden Aufstieg ist der Gebirgssee mit dem Tempel erreicht. Der stattliche Apollontempel steht am hinteren Ufer.

Ein Tempel zu Ehren eines griechischen Gottes

Mit Erreichen des Sees sticht der Apollontempel am hinteren Ufer zunächst gar nicht besonders ins Auge. Das Grau des Tempels geht in der umgebenden Steinwüste fast unter. Erst mit dem Näherkommen zeigt der Tempel seine doch beträchtliche Dimension mit über acht Meter Breite und sechs Meter Höhe, wobei vor allem die Kuppel mit einem Innendurchmesser von 3,5 m beeindruckt.

Wanderer aus Oberperfuß genießen die Rast
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Wanderer aus Oberperfuß genießen die Rast am Hundstalsee

Natürlich kann man in den Tempel auch hineingehen. Die Inschrift „Erkenne dich selbst“ ist am Eingang angebracht. Vom Tempel führt ein Steg in den See, an dessen Ende eine kleine steinerne Sitzbank ist.

Hubert Gogl wünscht Ihnen einen schönen Ausflug zur Tiroler Filiale der griechischen Mythologie – zum Apollontempel!