Analog-Astronauten testen Marsraumanzug
Die speziell ausgebildeten Raumanzugstester werden Analog-Astronauten genannt. Sie sind speziell auf den Raumanzugsimulator „Aouda“ trainiert. Sie müssen im Vorfeld unter anderem eine mehrmonatige Grundausbildung absolvieren und ein spezielles Training durchlaufen, um den Marsanzugprototyp tragen und steuern zu können.
Der 45 Kilo schwere Prototyp ist wie ein „Raumschiff zum Anziehen“ und kann alle wesentlichen Einschränkungen eines realen Marsraumanzugs simulieren - etwa Gewicht, Druckgegenkräfte und eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit.
ÖWF
Analogforschung soll Fehler auf Mars verhindern
Wie Gernot Grömer vom ÖWF erklärt, teste, probiere und suche die Analogforschung nach Schwachpunkten, damit beim tatsächlichen Einsatz alles glattgeht. Die Ausrüstung soll dann passend zum Einsatzgebiet konzipiert, Abläufe effizient geplant und die Menschen für ihre Aufgaben richtig trainiert sein.
Das ÖWF spezialisierte sich auf die Vorbereitung zukünftiger Expeditionen zu anderen Planeten. „Wir suchen bei unseren Missionen nach Fehlern in Arbeitsabläufen und Geräten, damit diese nicht beispielsweise erst am Mars entdeckt werden und dort zu Problemen führen“, so Grömer.
Acht neue Analog-Astronauten
Die acht neuen ÖWF-Analog-Astronauten sind Adam Crellin aus Großbritannien, Adrianos Golemis aus Griechenland, Anika Mehlis aus Deutschland, Simone Paternostro aus Italien, Alon Tenzer aus Israel, Thomas Wijnen aus den Niederlanden Robert Wild aus Österreich und Liad Josef aus Israel.
Das Herzstück der Simulation einer ÖWF-Marsmission, also der Trockenübung für künftige Flüge von Menschen zum Roten Planeten, sind die Analog-Astronauten des Österreichischen Weltraum Forums. Sie bringen bereits eine große Bandbreite an Qualifikationen und Spezialisierungen mit. Ihre Grundausbildung deckt neben der Steuerung der ÖWF-Raumanzug-Prototypen auch Geologie, Planetologie, Astrobiologie, Medientraining, Stressmanagement, Notfallmedizin und ein ausgedehntes Fitnesstraining ab.
Land Tirol/Berger
Weltweit einzigartige Ausbildung durch ÖWF
Für die Frau und ihre sieben Kollegen des ÖWF-Analog-Astronauten-Corps – darunter der Innsbrucker Wild - beginnt nun eine weltweit einzigartige Ausbildung, die derzeit nur das ÖWF durchführt. Einige von ihnen werden bereits bei der nächsten Marsmissionssimulation im Herbst 2020 in der Negev-Wüste in Israel zum Einsatz kommen. Die Gegend um den Ramon-Krater wurde wegen ihrer geologischen Ähnlichkeiten zum Mars ausgewählt.