Abwerzger: „FPÖ liegt nicht am Boden“

Nach dem Parteipräsidium der FPÖ am Sonntag in Wien, an dem der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger teilgenommen hat, sieht Abwerzger die FPÖ „nicht am Boden“. Man werde „wie schon nach Knittelfeld gestärkt aus der Krise hervorgehen.“

Man habe beim Bundesparteipräsidium die vergangenen 24 bzw. 48 Stunden Revue passieren lassen, so Abwerzger. Die Stimmung sei zunächst angeschlagen, dann im Laufe der Sitzung besser geworden: „Wir haben wegweisende Beschlüsse für die Zukunft gefasst. Wir haben mit Norbert Hofer den neuen Bundesparteiobmann designiert. Wir müssen nach vorne schauen und das werden wir mit Norbert Hofer machen.“

Bundeskanzler informiert

Am Montag um 12.30 Uhr wird Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) darüber informieren, wie es mit den FPÖ-geführten Ministerien weitergeht. Nachzusehen in der ORF TVThek

„Gehe davon aus, dass Kickl bleibt“

Dass die ÖVP Innenminister Herbert Kickl ablösen will, sei mit der ÖVP so nicht abgemacht gewesen, meint Abwerzger im Gespräch mit dem ORF Tirol: „Da muss die ÖVP schon schauen, ob sie sich noch in den Spiegel schauen kann. Vor 48 Stunden war Innenminister Kickl noch überhaupt kein Problem. Es ist Fakt, dass nach der Erklärung von Heinz-Christian Strache ausgemacht war, dass eine Stunde später der Kanzler verkündet, dass die Regierung mit Vizekanzler Norbert Hofer weitergeführt wird. Das hat die ÖVP nicht gemacht. Dann wurde verlangt, dass wir Zugeständnisse hinsichtlich Kickl machen. Der ist für uns nicht verhandelbar. So einen Politikstil wollen wir nicht haben. Damit müssen jetzt die ÖVP und der Kanzler leben.“

„Ich gehe davon aus, dass der Innenminister nicht entlassen wird. Wenn der nicht entlassen wird, bleibt auch die Regierungsmannschaft der FPÖ bestehen. Wenn das nicht der Fall ist, erklären alle FPÖ-Minister den Rücktritt und machen eine geordnete Übergabe. Dann müssen es Fachkräfte übernehmen“, so Abwerzger.

Landesparteiobleute stehen geschlossen

Die FPÖ sei im Hinblick auf die EU-Wahl am Sonntag wohl geschwächt, so der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann, aber liege nicht am Boden: „Der Unterschied zum Jahr 2002 - Knittelfeld - ist, dass jetzt alle Landesparteiobleute geschlossen hintereinander stehen. Es wurde gestern kolportiert, dass wegen des neuen Obmanns gestritten worden ist. Das ist absolut falsch. Das ist auch der Unterschied zu Knittelfeld. Wir sind damals implodiert. Das sind wir diesmal sicherlich nicht. Wir sind aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen. Das wird auch dieses Mal so sein.“

ÖVP „sollte vorsichtig sein“

Der FPÖ-Landesparteiobmann reagierte auch auf die jüngsten Äußerungen des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP). Platter meinte, er sehe sich bestätigt, keine Koalition mit der FPÖ eingegangen zu sein - mehr dazu in Start in den Wahlkampf nach Ibiza-Affäre. Worauf Abwerzger die ÖVP Tirol warnte: „Der Landeshauptmann und die ÖVP müssen vorsichtig sein. Ich erinnere nur an die Causa Schrott, an den ÖVP-Nationalratsabgeordneten. Also die ÖVP ist nicht die Partei, die hier den Zeigefinger erheben sollte.“ - mehr dazu in Schrott muss Fördergelder zurückzahlen.

Motto: „Jetzt erst recht!“

Die „Ibiza-Affäre“ werde sich bei der EU-Wahl „sicher nicht positiv“ auf die FPÖ auswirken, so Abwerzger weiter, aber noch sei nicht alles verloren: "Ich habe über Social-Media hinaus positive Rückmeldungen bekommen nach dem Motto „Jetzt erst recht". Jetzt schauen wir, dass wir die letzten Tage dafür nutzen unsere Idee unter die Leute zu bringen.“

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