Tirol wappnet sich gegen Wolf, Bär und Co.

Das Land hat zu Beginn der Weidesaison mobile Herdenschutzzäune angeschafft. Tierbesitzer können diese ausleihen, wenn sie glauben, dass sich beispielsweise ein Wolf in der Nähe ihrer Weidetiere befindet.

Das Land Tirol verstärkte nun auf Empfehlung der Steuerungsgruppe für Herdenschutz die Vorkehrungen gegen Risse von Beutegreifern. Dazu zählen zum Beispiel Wölfe, Füchse und Bären.

Acht Notfallkits für Tirol

Bei den Notfallkits werden 300 Laufmeter Elektrozaun inklusive Stromversorgung und Zubehör in Aluminiumkisten verpackt. Insgesamt acht dieser Notfallkits werden auf die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Tirol verteilt - also jeweils zwei in Imst, Rotholz, Weitau/St. Johann und Lienz. Nach vorheriger Anmeldung in der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei können sich dort Landwirte die Kits ausleihen.

LHStv. Josef Geisler mit Josef Gitterle und Herdenschutzzaun

Land Tirol/Entstrasser-Müller

V. l. n. r.: Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP) und Josef Gitterle von der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei

Die Herdenschutzzäune sollen vor allem dann zum Einsatz kommen, „wenn sich ein Wolf in der Nähe von Weidetieren befindet oder bereits Tiere gerissen hat“, sagte Josef Gitterle von der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei.

Amtstierärzte beurteilen DNA-Proben

Als zusätzliche Präventivmaßnahme zum besseren Schutz gegen Risse wurden Tirols Amtstierärzte vertiefend in die Beurteilung von Rissen durch Beutegreifer eingeschult. Sechs DNA-Proben wurden dafür heuer in Tirol von den Amtstierärzten zur Abklärung eines Rissverdachtes an Wildkadavern beurteilt.

Wolf im Dickicht

ORF

Zweimal wurde heuer ein Wolfsriss in Tirol per DNA-Analyse bestätigt

In drei Fällen handelte es sich um einen Fuchsriss, zweimal wurde ein Wolfsverdacht bestätigt - mehr dazu in - Zweiter Wolfsriss in Osttirol bestätigt. In einem Fall konnte keine DNA nachgewiesen werden. Laut Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer, wird die Ersteinschätzung der Amtstierärzte durch die DNA-Proben in den meisten Fällen bestätigt.

Schutzmaßnahmen unter Beobachtung

Die von der Landesregierung eingerichtete Steuerungsgruppe Herdenschutz und große Beutegreifer soll in Zukunft abklären, wo, wie und ob Herdenschutzmaßnahmen angewendet werden können. Aktuell laufen Vorarbeiten für eine Machbarkeitsstudie zur Anwendung von Herdenschutzmaßnahmen auf vier Almen in Tirol.

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