Jurist begleicht doch Rechnung der Bergrettung

Jener deutsche Jurist, der im Februar mit einem Kollegen im Tannheimertal aus einer Notlage gerettet werden musste, hat die Rechnung der Bergrettung nun doch beglichen. Zuvor beeinspruchte er die Rechnung mit dem Argument, es seien mehr Retter ausgerückt als nötig.

Die Aufregung bei den Bergrettern war groß, als Ende März ein E-Mail des geretteten Juristen eintraf. Dieser beeinspruchte die Rechnung für einen Rettungseinsatz im Februar. Damals mussten er und ein Kollege „erschöpft, stark durchnässt und frierend“ vom Berg geholt werden, die beiden hatten sich bei einer Schneeschuhwanderung verirrt und alarmierten übers Handy den Notruf - mehr dazu in Geretteter lehnt Bergrettungsrechnung ab.

17 Bergretter „nicht notwendig“

Der Rettungseinsatz musste bei Dunkelheit und Schneetreiben durchgeführt werden. 17 Bergretter waren losgezogen, sie bildeten drei Suchtrupps, um die Schneeschuhwanderer zu finden. Dazu herrschte Lawinenwarnstufe drei, die Stufe, bei der die meisten tödlichen Lawinenunfälle passieren. Angesichts der widrigen Verhältnisse sei die Größe der Suchmannschaft angemessen und notwendig gewesen, so die Bergrettung.

2.261 Euro wurden den Deutschen in Rechnung gestellt. Der Jurist, einer der beiden, ortete laut E-Mail offenbar „Touristenabzocke“: Es seien „offensichtlich bewusst überhöhte Kosten bei Einsätzen für Touristen angesetzt“, schrieb er. 17 Bergretter wären für diesen Einsatz nicht nötig gewesen. Die Bergrettung drohte daraufhin an, die Kosten auch gerichtlich eintreiben zu wollen.

Welle der Empörung

Doch der gerettete Jurist dürfte noch einmal in sich gegangen sein, vor allem nach einer Welle der Empörung, die ihm auch in Bayern entgegengeschlagen sein dürfte. Wie die Bergrettung Ortsstelle Tannheim am Donnerstag bekanntgab, sei die Rechnung jetzt bezahlt worden.

Die Bergretter seien allerdings tief beeindruckt, wie groß die Unterstützung gewesen sei. So haben „einige Leute aus Deutschland spontan Spenden zugesagt. Ein Herr habe via Bayern 1 sogar angekündigt, die gesamte Rechnung begleichen zu wollen.“ Für die Bergrettung ist die Sache damit erledigt.