Krankenhaus Natters bleibt doch erhalten

Das Krankenhaus Natters bleibt für die medizinisch-pflegerische Versorgung erhalten. Das erklärte am Dienstag Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP), der aus dem Krankenhaus eine Pflegeeinrichtung machen wollte.

Bis auf weiteres bleibe das Krankenhaus Natters erhalten, erklärte Tilg nach Gesprächen im Innsbrucker Landhaus. Die genauen Eckpunkte würden jetzt gemeinsam in den nächsten Monaten ausgearbeitet. Diese Vorgehensweise sei in Abstimmung mit dem Zentralbetriebsrat der tirol kliniken festgelegt worden, so Tilg. „Der Prozess wird damit neu aufgesetzt und eine Arbeitsgruppe - bestehend aus Klinikführung, Betriebsrat sowie externen Experten - installiert“, kündigte der Gesundheitslandesrat an.

Die Arbeitsgruppe soll das „Heben von möglichen Synergien durch ein engeres Zusammenarbeiten mit anderen Häusern sowie neue Potenziale für den Standort Natters transparent und unter betriebswirtschaftlichen Aspekten prüfen“.

Krankenhaus Natters

ORF

Ergebnisoffene Diskussion über künftige Nutzung

„Eine Schließung oder gar Verkauf“ des Standortes Natters stehe nicht zur Diskussion und sei nie zur Diskussion gestanden, meinte Tilg. Die zukünftige Nutzung solle ergebnisoffen diskutiert werden.

Eine Aufwertung des Standorts durch zusätzliche Betten im Bereich der Nachsorge und Pflege ist für den Landesrat eine mögliche Option: „Jetzt geht es darum, die Stärken von Natters zu definieren und in ein Gesamtkonzept für eine kostengünstige und bestmögliche Versorgung im Zentralraum einfließen zu lassen. Für mich steht dabei Qualität vor Geschwindigkeit“.

Heftige Kritik an ursprünglichen Plänen

Tilg und die schwarz-grüne Landeskoalition standen zuletzt in Sachen Spitalsreform wegen der Causa Natters zunehmend unter Druck. Nicht nur Ärztekammer, Arbeiterkammer, Betriebsrat und Gewerkschaft traten teils vehement gegen eine Schließung auf, auch der Großteil der Oppositionsparteien - bis auf die NEOS - sprachen sich dagegen aus - mehr dazu in Natters: 8.000 Unterschriften gegen Schließung.

Krankenhaus Natters

ORF

Tilg betonte indes stets, dass es für alle in Natters Beschäftigten eine Jobgarantie gebe. Zudem erklärte er, den Standort in eine Art Pflegeklinik umwandeln zu wollen - mehr dazu in Krankenhaus Natters wird zur Pflegeeinrichtung.

Zentralbetriebsrat begrüßt Standortgarantie

Sehr erfreut über das Ergebnis des Gipfels im Landhaus zeigte sich der Zentralbetriebsratsvorsitzende der tirol kliniken Gerhard Hödl. „Der Gesundheitslandesrat hat uns eine Standortgarantie für Natters gegeben. Welche Aufgaben das Krankenhaus künftig im Sinne der Patientinnen und Patienten wahrnehmen soll wird man nun unter Einbeziehung der Belegschaft diskutieren. Der Druck aus der Bevölkerung hat offenbar gewirkt. Unser Dank gilt der Gewerkschaft, den Ärzten und der Bevölkerung, die uns sehr unterstützt haben. Wir haben über 30.000 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses Natters gesammelt.“ Der für den 13. Mai geplante Protestmarsch durch die Innsbrucker Innenstadt wurde abgesagt.