Wirbel um Geschäft mit Bauland in Ladis

Ein Gemeinderat in Ladis (Bezirk Landeck) hat 2.500 Quadratmeter Grund für eine Million Euro erworben. Später verkaufte er die Fläche für zwei Millionen Euro an eine niederländische Hotelkette. Das erhitzt die Gemüter.

In der Oberländer Tourismusgemeinde Ladis ist Grund und Boden teuer. Junge Familien, die sich das nicht leisten können, wandern deswegen ab. Eine Siedlungserweiterung für Einheimische mit touristischen Betrieben und leistbarem Wohnbau sollte Abhilfe schaffen.

Gemeinderat, Bauausschussmitglied und Hotelier Alexander Röck erwarb im Ortsteil „Vallenbrunnen“ 2.500 Quadratmeter Grund um eine Million Euro.

Das Grundstück liegt im Ortsteil Vallenbrunn

Grundstück eigentlich für Einheimische gedacht

Vallenbrunnen ist eine im Raumordnungskonzept als Bauerwartungsland ausgewiesene Freilandfläche. Dort sollen laut Bürgermeister Florian Klotz für Einheimische sowohl Wohnhäuser als auch Tourismusbetriebe Platz finden.

Deshalb wurde mit dem Land Tirol ein Baulandumlegungsverfahren gestartet. Damit werden Grundstücke für eine platzsparende Bebauung neu geordnet und geregelt.

Für doppelten Preis in Niederlande verkauft

Doch Gemeinderat Röck verkaufte seinen Anteil an die niederländische Vaya Holding GmbH um zwei Millionen Euro. Der Kaufvertrag wurde bereits 2017 unterschrieben. Die Vaya setzt sich damit in ein gemachtes Nest, wettert Anrainer Toni Strobl.

Die Vaya-Gruppe betreibt in Tirol mehrere sogenannte Investorenmodelle – in Serfaus, Sölden, Fieberbrunn oder auch in St. Anton. Die Investorengruppe Vaya Holding GmbH bietet in dem geplanten Resort in Ladis 33 Hotel-Appartements zum Kauf an.

Landesrat Gesisler spricht von Fehlentwicklungen

Grundverkehrslandesrat Josef Geisler (ÖVP) will solche Modelle mittels Gesetzesänderung verhindern, da man Fehlentwicklungen vermeiden wolle. Aus seiner Sicht sei es ein Fehler, wenn man in einem touristischen Betrieb Wohnungseigentum begründet. Das passe nicht zusammen, da es auch dazu führt, dass es zu versteckten Zweitwohnsitzen kommt, so der Landesrat.

Für die Gemeinde Ladis und die Einwohner kommt die geplante Gesetzesänderung jedenfalls zu spät. Die Vaya beginnt kommende Woche zu bauen.