Milchmarkt: Angst vor Brexit-Kettenreaktion

Das Chaos rund um die Brexit-Verhandlungen beeinflusst auch die heimische Wirtschaft. Den Milchmarkt etwa könnte der Brexit aufwirbeln. Großbritannien muss derzeit fast 40 Prozent seiner Milch importieren.

Das könnte auch Folgen für den österreichischen, und damit den Tiroler Milchpreis haben. Jedes Jahr exportiert die EU so viele Milchprodukte nach Großbritannien, wie Österreich in einem Jahr produziert.

Kühe auf der Weide

ORF

Durch den Brexit gibt es mehr Druck auf den heimischen Milchmarkt

Nur ein Bruchteil der Englandexporte kommt aus Österreich und aus Tirol, trotzdem hätte ein harter Brexit auch Auswirkungen auf den Milchpreis in Tirol und Österreich, erklärt Stefan Lindner, Obmann der Tirol Milch. Starke Länder wie Deutschland oder Irland, welche stark nach England liefern, würden sich aufgrund der Unsicherheit alternative Märkte suchen, so Lindner. Auf dem Markt gebe es dadurch mehr Druck. Das beeinflusse auch Preisnotierungen, die dann am Ende auch auf Österreich oder Tirol überschwappen.

Irland kann billiger produzieren

Durch das Wetter in Irland können die Kühe acht Monate lang im Freien gehalten werden, so kann Irland Milchprodukte billiger produzieren als Österreich. Dass Irland sich auf den Brexit vorbereitet, sei bereits langsam spürbar. Bei Butterfett etwa gebe es zusätzlichen Druck, so Lindner.

Die beliebteste Buttermarke in Deutschland komme bereits jetzt aus Irland. Ein harter Brexit könnte die Milchpreise am gesamten europäischen Markt weiter sinken lassen. Die Tiroler Milchwirtschaft hofft deshalb weiter auf eine gemeinsame Zollunion mit Großbritannien.