Land plant einheitliche Regeln für Hunde

Das Land Tirol arbeitet derzeit an einem Maßnahmenpaket für Hundehalter. Es soll unter anderem Schulungen für neue Hundehalter und tirolweit einheitliche Leinen- und Beißkorb-Regeln geben.

Anlass für das Maßnahmenpaket sind Vorfälle mit Hunden. Genaue Zahlen darüber liegen nicht vor. Aber allein in Innsbruck werden jede Woche im Durchschnitt vier Vorfälle gemeldet.

Information über Hundehalter

Neo-Hundehalter sollen künftig einen verpflichtenden Sachkundenachweis zur Hundehaltung bei der Anmeldung eines Hundes bei der Gemeinde erbringen. Vorgesehen sind etwa zweistündige Kurse, in denen es auch darum geht, die für sich passende Hunderasse zu finden, hieß es auf Anfrage im Büro von Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP). In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer sollen deshalb Schulungen organisiert werden. Diese sollen von zertifizierten und gut ausgebildeten Hundetrainern durchgeführt werden, hieß es.

Hund mit Maulkorb und Leine

APA/Hans Punz

Für bestimmte Bereiche sollen Leinenzwang und Maulkorbpflicht gelten

Bereiche mit Leinenzwang werden definiert

Zudem sollen bestimmte Bereiche, in denen Leinenzwang und/oder Maulkorbpflicht gelten, im Landespolizeigesetz definiert werden und dann für alle Gemeinden Tirols gelten. „An öffentlichen Orten und sensiblen Einrichtungen, etwa in Verkehrsmitteln, im Bereich von Kinderspielplätzen, Schulen und bei Veranstaltungen, sollen Hunde an der Leine beziehungsweise auch ergänzend mit Maulkorb geführt werden“, so Zoller-Frischauf in einer Aussendung. Weitere Bereiche können nach Bedarf von der jeweiligen Gemeinde per Verordnung ausgewiesen werden. Auch die bereits bestehende Broschüre „Damit dein Hund allen Freude macht“ soll neu aufgelegt werden.

„Listenhunde“

Als „Listenhunde“ werden jene Hunde bezeichnet, die per Gesetz als gefährliche oder potenziell gefährliche Hunde angesehen werden. Diese Hunde stehen auf Rasselisten. In Tirol gibt es keine Rasselisten, in Wien, Vorarlberg und Niederösterreich hingegen schon.

Kritisch gegenüber Rasselisten

Das Modell der „Listenhunde“ sehe sie jedoch kritisch, meinte die Landesrätin. „Die meisten Bisse erfolgen laut Statistik von Hunderassen, die nicht auf solchen Listen stehen. Der erwünschte Sicherheitszuwachs tritt durch Rasselisten nicht ein“, erklärte Zoller-Frischauf. Außerdem bestehe die Gefahr, dass neue Rassen gezüchtet werden oder auf Rassen mit ähnlichen Eigenschaften ausgewichen wird, um die Liste zu umgehen. Im Herbst soll das Maßnahmenpaket für Hunde in den Landtag kommen.