Innsbruck gegen 1,50 Euro Stundenlohn

Die Stadt Innsbruck lehnt den Stundenlohn von 1,50 Euro für Asylwerber ab. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) erteilte dem Verordnungsentwurf von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) eine Absage. 1,50 Euro seien demotivierend und respektlos.

Die Hilfstätigkeiten der Asylsuchenden in den Städten und Gemeinden seien sinnvoll und ein wichtiger Weg zu einer gelungenen Integration, so Bürgermeister Georg Willi in seiner Stellungnahme, um die der Österreichische Städtebund gebeten hat. Die Höhe des Stundenlohns von derzeit 3,00 Euro habe sich gut bewährt. Die von Innenminister Herbert Kickl geplante Halbierung auf 1,50 sei gegenüber den hervorragenden Arbeitsleistungen respektlos.

Verordnungsentwurf noch in Begutachtung

Dabei geht es um gemeinnützige Hilfsarbeiten wie Landschaftspflege, Betreuung von Park- und Sportanlagen oder Instandhaltung von Gebäuden. Asylwerber können dabei maximal 110 Euro monatlich dazuverdienen. Den Stundenlohn legt die Gemeinde fest.

Minister Herbert Kickl will einen österreichweit einheitlichen Stundenlohn von 1,50 Euro Der Verordnungsentwurf ist noch in Begutachtung. Man sehe jedoch keine Notwendigkeit das System zu ändern, so der Innsbrucker Bürgermeister.

1,50 Euro: Kickl von Kritik unbeeindruckt

Ende März hatte Kickl bei einer Veranstaltung in Ischgl Einwände, unter anderem der Kirche, zurückgewiesen. Landeshauptmann Platter reagierte abwartend - mehr dazu in 1,50 Euro: Kickl von Kritik unbeeindruckt.

Im Land Tirol werden Asylwerber über die zu 100 Prozent im Eigentum des Landes befindlichen Tiroler Soziale Dienste (TSD) beschäftigt. Dort bekommen sie laut Auskunft des Landes derzeit einen Stundenlohn von drei Euro ausbezahlt.