Frau Hitt wird nach Innsbruck geholt

Ein Projekt der Uni Innsbruck gemeinsam mit den IVB nimmt die Frau Hitt in den Blick. Die Sagengestalt auf der Nordkette wird unter vielen Aspekten betrachtet, das soll auch Einblick in die Forschungsarbeit der Universität gewähren.

An sieben Straßenbahnhaltestellen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe wird die Felsgestalt in den Blick genommen. Das Motto dazu lautet „Frau Hitt und die 19 Fragen“. Geologen etwa beschäftigen sich damit, ob Frau Hitt eine alte Meerjungfrau ist, Meteorologen mit der Entstehung von Blitz und Donner oder Psychologen mit der Frage nach einer zweiten Chance und der Bindung zwischen der Mutter und ihrem Kind.

Illustration der Sage von der Frau Hitt

ORF/Hermann Hammer

Illustration der Sage von der Frau Hitt

Die Sage von der Frau Hitt

Der Sage nach soll Frau Hitt eine Riesenkönigin gewesen sein. In einer Variante der Sage soll die geizige Königin einem Bettler statt Brot einen Stein gereicht haben. Zur Strafe wurde sie mitsamt Pferd und Kind bei Blitz und Donner in Stein verwandelt.

Idee kam bei Uni-Seminar

Die Idee, anlässlich des 350 Jahre Jubiläums die Frau Hitt in den Blick zu nehmen und so einen Einblick in die Universität zu geben, kam Michael Kröll, der vor viereinhalb Jahren als Student an der Lehrveranstaltung „Räume der Wissenschaft“ von Celia Di Pauli teilnahm. Letztlich seien mehrere Lehrveranstaltungen in das Projekt eingebunden gewesen, sagt die Professorin heute. Auch seien viele Ideen vieler Studierender hier eingeflossen. Di Pauli sagt, es freue sie sehr, dass das Projekt in der Lehre entstanden sei, vor allem in interdisziplinärer Lehre. Die Wissenschaft könne erst sichtbar werden, wenn es jemanden gibt, der die Dinge auch so schreiben kann, dass jeder sie verstehen kann.

Michael Kröll

ORF/Hermann Hammer

Er hatte die ursprüngliche Idee: Michael Kröll

Kröll sagt, die größte Herausforderung sei gewesen, mit allen Fakultäten Gespräche zu suchen und Professoren, Lehrende und Studierende zu finden, die Unterstützung und Input bringen, wie man die Frau Hitt mit den einzelnen Fakultäten verbinden könne, so Kröll.

Maria Prantl bei einer der Installationen

ORF/Hermann Hammer

Die für das Projekt mitverantwortliche Maria Prantl erklärt eine der Installationen

Bis 25. Oktober zu sehen

Der Vizerektor für Lehre und Studierende an der Universität Innsbruck Bernhard Fügenschuh sagt, wichtig sei es gewesen, die Bevölkerung einzubinden, was mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben und der Bespielung der Haltestellen ideal gegeben sei. Die Frau Hitt sei ausgelobt worden, weil sie einerseits in der Stadt physisch sichtbar sei, aber auch in der Historie, zudem zeige das Projekt das Potenzial einer Uni.

Modell der Frau Hitt an Haltestelle

ORF/Hermann Hammer

Können Steine fließen? Frau Hitt als mit Beton übergossene Barbie-Puppe

Die Installationen an den Haltestellen Höttinger Au/West, Fürstenweg, Klinik/Universität, Terminal Marktplatz, Maria-Theresien-Straße, Museumsstraße und Landesmuseum werden bis 25. Oktober zu sehen sein.