Großer Anstieg der Schulden in Innsbruck

Innerhalb eines Jahres ist der Schuldenstand der Stadt Innsbruck um die Hälfte gestiegen. Zu erklären sei das vor allem durch Großprojekte wie das Haus der Musik, hieß es in dem am Mittwoch präsentierten Rechnungsabschluss.

Im Vorjahr sei viel investiert worden, erklärte Bürgermeister und Finanzreferent Georg Willi (Grüne) bei der Vorstellung des Rechnungsabschlusses für das Vorjahr. "Das Ergebnis der Jahresrechnung bedeutet jedoch auch, dass wir nach einer Phase der zukunftsweisenden Großprojekte mit Augenmaß und großer Disziplin, aber stets sozial verträglich wirtschaften müssen. Die finanziellen Herausforderungen sind im Sozial- und Bildungsbereich am stärksten“, fasste Willi zusammen.

Millionenausgaben für große Bauprojekte

Einnahmen in der Höhe von 378,6 Millionen Euro standen im Vorjahr Ausgaben in derselben Höhe gegenüber. Im Voranschlag war für den ordentlichen Haushalt ein Abgang in der Höhe von rund 16 Millionen Euro budgetiert, der jedoch durch erhöhte Einnahmen - vor allem bei der Kommunalsteuer ausgeglichen werden konnte, erläuterte der Finanzdirektor der Stadt, Armin Tschurtschenthaler. Zudem habe es auch Minderausgaben, etwa bei der Mindestsicherung, gegeben.

Realisierte Großprojekte wie das Haus der Musik, die Stadtbibliothek, der Bau der Straßen- und Regionalbahn und der Neubau der Patscherkofelbahn würden bei den Ausgaben erwartungsgemäß zu Buche schlagen.

Haus der Musik

APA/EXPA/Jakob Groder

Das Haus der Musik Innsbruck

Verschuldung weniger gestiegen als erwartet

„Für diese Projekte mussten 45 Millionen Euro Darlehen zur restlichen Bedeckung der tatsächlichen Ausgaben aufgenommen werden. In Anbetracht der Größe der Projekte ist die Verschuldung jedoch weniger stark gestiegen als erwartet,“ betonte Finanzdirektor Armin Tschurtschenthaler.

Christine Oppitz-Plörer, Georg Willi, Franz X. Gruber und Armin Tschurtschenthaler

IKM/Kuess

Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Bürgermeister Georg Willi, Vizebürgermeister Franz X. Gruber und Finanzdirektor Armin Tschurtschenthaler präsentieren den Rechnungsabschluss 2018

Pro-Kopf-Verschuldung deutlich gestiegen

Die Höhe der Gesamtschulden beläuft sich laut Jahresrechnung 2018 auf 121,7 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor lagen diese bei 78,4 Mio Euro. Dies bedeutet für das Jahr 2018 eine Pro-Kopf-Verschuldung der Bevölkerung von 920,66 Euro. Innsbruck liegt damit weiterhin im positiven Spitzenfeld im österreichischen Landeshauptstädte-Vergleich.

Im Vergleich zu den Vorjahren stieg die Pro-Kopf-Verschuldung allerdings deutlich an. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 603,15 Euro pro Person, ein Jahr früher bei 315 Euro. Innerhalb von zwei Jahren stieg dieser Wert somit um beinahe 200 Prozent.

Willi: Stadt will „auch weiterhin sparen“

Im kommenden Jahr will die Stadt vor allem bei den Bildungseinrichtungen investieren, auch bei der Kinderbetreuung und bei der Betreuung älterer Menschen sollen Investitionsschwerpunkte gesetzt werden, so Willi. „Wir müssen aber trotzdem auf die gedämpfte Wirtschaftsprognose und auf die Steuerreform der Bundesregierung achten und daher in den kommenden Jahren mit weniger Geld vom Bund kalkulieren“, sagte der Bürgermeister und fügte hinzu, dass man in der Stadt auch weiterhin sparen müsse.

„Schwarze Null“ im Vorjahr vorgelegt

Im Vorjahr legte die damalige Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) eine schwarze Haushaltsnull für das Jahr 2017 vor - mehr dazu in Innsbruck präsentiert „schwarze Null“.

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