Tirol stoppt Kälbertransporte nach Bozen

Künftig dürfen Kälber aus Tirol nicht mehr zu einer Tier-Sammelstelle nach Bozen gebracht werden. Beim vermeintlichen Bestimmungsort wurden zum Beispiel Ruhezeiten nicht eingehalten.

Vergangenen Freitag wurden die Landesveterinärdirektionen vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz darüber informiert, dass die Zertifizierung der Sammelstelle in Bozen nicht rechtens sei. Laut Tiroler Landesveterinärdirektor Josef Kössler wurden in Bozen die Kälber oft sofort quer durch ganz Europa weitertransportiert. Ruhezeiten für die Tiere seien dabei teilweise nicht eingehalten worden.

Aufgedeckte Missstände zeigen Wirkung

Die umstrittenen Kälbertransporte über Bozen haben schon vor einiger Zeit Tierschützer auf den Plan gerufen. So haben zum Beispiel Ende März in Vorarlberg Tierschützer Verstöße bei Tiertransporten beobachtet und dokumentiert - mehr dazu in Tirol stoppt Kälbertransporte nach Bozen (vorarlberg.ORF.at)

Tiertransport-Kontrolle

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Bauern dürfen Kälber nicht mehr als Kurzstreckentransport nach Bozen schicken.

Österreichs größter Kälberumschlagplatz in Bergheim in Salzburg stand ebenfalls in der Kritik. Am Mittwoch hat auch Salzburgs Agrarlandesrat angekündigt, die Richtlinien zu verschärfen. Dafür wurde ein Maßnahmenpaket vorgestellt - mehr dazu in Land reglementiert Langstrecken-Tiertransporte (salzburg.ORF.at)

Strenge Vorgaben in Tirol

Laut Kössler ist nur die Sammelstelle in Bozen betroffen. Ein ähnliches Maßnahmenpaket wie in Salzburg sei in Tirol nicht angedacht. Hier bemühe sich die Veterinärbehörde ohnehin schon lange, die nötige Transparenz zu wahren und einen rechtmäßigen Transport zu garantieren. So müssen laut Kössler Transporte vorab auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Außerdem müssen nach den Transporten das Fahrtenbuch und die GPS-Daten der Behörde vorgelegt werden. Diese überprüfe dann den rechtmäßigen Transport. „Darüber hinaus achten wir auf kurze Transportwege“, sagt Kössler.