Globo Dinner lässt Gäste Welthunger spüren

Hunger ist ein Ergebnis von ungerechter Verteilung. Bei einem kulinarischen Event mit Aha-Effekt erlebten rund 40 Gäste am eigenen Leib, was ungerechte Verteilung auslöst. Die Veranstaltung trägt den Namen „Globo Dinner“.

Beim Globo Dinner unlängst im Innsbrucker Haus der Begegnung entschied das Los, wer wo zu sitzen kam, viele Teilnehmer bekamen nur einen Krug Wasser, manche nicht einmal Besteck. Nur eine Handvoll Glücklicher kam an einem gedeckten Tisch zu sitzen. Impulsreferate über die vielfältigen Ursachen für Hunger begleiteten das Dinner.

Es ging um Wasser- und Flächenverbrauch für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, um Krieg als Verursacher von Hunger, um Bildung und Bevölkerungswachstum und vieles mehr. Wobei - ein „Dinner“ war es nur für die Elite am gedeckten Tisch. Später am Abend erhielt die große Gruppe der Armen zum Wasser eine Schüssel mit Gemüsereis, bei den Hungernden blieb der Tisch leer.

Globo Dinner

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Eine Handvoll Reis mit einem Glas Wasser muss für die Mehrheit der Weltbevölkerung genügen

Unterschiede erlebbar machen

„Globo Dinner“ ist ein Event, der auf die Eindringlichkeit persönlicher Erfahrung setzt: An den Aufführungsabenden ist die Dynamik der Teilnehmer untereinander groß, es gibt Neid auf die Esser und Scham gegenüber den Nicht-Essern, es gibt Bettel- und Bestechungsversuche und aggressives Verteidigen der Grenze zwischen den Gruppen.

Globo Dinner

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Unbehagliches Schlemmen vor den Augen vieler Hungernder

Organisiert wird dieses Abendessen, ein Abbild der Verteilungsrealität, vom Verein teamGlobo bestehend aus den Wirtschaftswissenschaftern Josef Nussbaumer, Andreas Exenberger und Stefan Neuner. Der Verein möchte zum einen Bewusstsein über globale Ungerechtigkeiten schaffen, zum anderen karitative Projekte finanziell unterstützen. Der Erlös der Globo Dinner, die man buchen kann, geht an Frauenbildungsprojekte.

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