Deutlich weniger Alpinunfälle

4.021 Alpinunfälle hat die Alpinpolizei diesen Winter österreichweit registriert. Das waren acht Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei starben 93 Personen, im Winter 2017/18 waren es noch 102 Tote bei Unfällen.

„Schneereiche Winter wie heuer sind normalerweise sichere Winter“, sagte der Präsident des Kuratoriums für alpine Sicherheit, Karl Gabl, am Dienstag: „Bei viel Schnee werden alle instabilen Hänge von selbst entladen, denn ein Meter Neuschnee entspricht dem Gewicht eines Skifahrers“, so Gabl. Nach großen Neuschneemengen müsse man allerdings einige Tage abwarten, bevor man wieder ins freie Gelände geht.

Tödliche Unfälle gingen in Tirol um ein Drittel zurück

Im Winter 2017/18 starben 42 Menschen in den Tiroler Bergen. Heuer war es vom 11. November bis zum 24. März um ein Drittel weniger, also 28 Personen. Davon kamen sieben Menschen auf einer gesicherten Piste ums Leben. Damit ist Tirol negativer Spitzenreiter bei den tödlichen Unfällen auf der Piste.

Insgesamt gab es nämlich einen markanten Rückgang von Toten auf Skipisten und Skirouten. „Die perfekten Pistenverhältnisse sind ein Grund dafür. Der viele Schnee hat zudem Stürze am Pistenrand weniger gefährlich gemacht“, sagte Gabl.

Unter den Lawinentoten waren viele Deutsche

19 Menschen kamen heuer unter einer Lawine ums Leben. Anders als gewöhnlich waren die meisten, also sechs Lawinentote, in Vorarlberg und nicht in Tirol (fünf Lawinentote) zu verzeichnen. Sieben der 19 Lawinentoten kamen aus Deutschland. „Hier ist vor allem Aufklärungsarbeit gefordert“, so Gabl

Spiegel, Gabl Alpinunfälle

APA/Johann Groder

Kein Recht auf Rettung

„Die Sicherheit der Retter geht vor. Einsätze ja, aber nicht um jeden Preis“, betonte der Landesleiter der Tiroler Bergretter, Hermann Spiegl. Es gebe klare Vorgaben und Grenzen, wann Einsätze durchgeführt werden und wann nicht. „Es gibt kein Recht auf Rettung. Wir schätzen bei jedem Einsatz die Gefahr ab“, so Spiegl.

Strafen für Wintersportler, die sich im freien Gelände in Gefahr begeben, beurteilte Spiegl zwiespältig: „In Italien gibt es bereits Strafen. Dort flüchten aber aus Angst vor Strafen viele, die eine Lawine auslösen. Das gilt es aber zu vermeiden“, sagte Spiegel.

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