Tirol hat am zweitwenigsten Autos

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist nur in Wien die Anzahl der Autos geringer als in Tirol. Auch im Vergleich unter den Landeshauptstädten liegt Innsbruck hinter Wien auf dem zweiten Platz. Die Anzahl der Pkws in Tirol steigt stetig.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) veröffentlicht jährlich den sogenannten Motorisierungsgrad. Dieser gibt das Verhältnis von Pkws zur Einwohnerzahl an. Auf 1.000 Einwohner in Tirol kommen dabei im Schnitt 539 Autos. In Wien sind es 373 Autos je 1.000 Einwohner.

Höchster Motorisierungsgrad im Bezirk Reutte

Im Tirol-Vergleich ist der Motorisierungsgrad mit 433 Pkws pro 1.000 Einwohner in Innsbruck am geringsten. Der Bezirk Reutte bildet mit 591 Autos das Schlusslicht der Statistik in Tirol. Ähnlich hoch ist die Anzahl im Bezirk Imst mit im Schnitt 587 Autos. Der Österreichschnitt liegt bei 562 Autos je 1.000 Einwohner.

Stau in der Sillgasse

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In Innsbruck ist der Motorisierungsgrad heute geringer als 2010.

Insgesamt steigt die Anzahl der Autos in Tirol weiter an. Mit 407.000 Autos mit Tiroler Kennzeichen ist die Anzahl im Bundesland so hoch wie nie zuvor. Bis auf Innsbruck ist somit auch der Motorisierungsgrad im Vergleich zu 2010 in jedem Bezirk gestiegen.

Hoher Motorisierungsgrad Zeichen für Mangel

Mehr Autos auf den Straßen ist laut VCÖ kein Zeichen von Wohlstand. „Heute ist ein hoher Motorisierungsgrad ein Indiz für Mangel. Mangel an öffentlichen Verkehrsanbindungen, Mangel an Nahversorgung, Mangel an Arbeitsplätzen“, betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Fahrradweg Zeichen

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Neue Wohnsiedlungen und Betriebe sollen laut VCÖ gut mit Öffis und dem Fahrrad erreichbar sein, um den Motorisierungsgrad zu verringern.

Der VCÖ weist darauf hin, dass es einen Ausbau der klimaverträglichen Mobilitätsangebote sowie eine Verringerung der Autoabhängigkeit braucht. Nur so könne Österreich seine Klimaschutzziele erreichen. Das Verfehlen dieser Ziele könne Österreich mehrere Milliarden Euro kosten. „Geld, das im Interesse der Bevölkerung besser in den Ausbau des Öffentlichen Verkehr und der Infrastruktur investiert werden sollte“, sagte Gansterer.