Natters: Opposition stellt dringliche Anfrage

SPÖ, Liste Fritz, FPÖ und NEOS wollen beim Landtag nächste Woche eine dringliche Anfrage an Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) stellen. Die Opposition übt heftige Kritik an den Schließungsplänen rund um das Krankenhauses Natters.

Von einem „Kommunikations Super-Gau“, „Anfängerfehlern“ und völliger „Planlosigkeit“ war am Freitag die Rede. Landesrat Tilg habe vor allem Unsicherheit bei den Patienten und Mitarbeitern produziert, betont Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz). Zudem habe Tilg auch den Landtag schwer brüskiert, indem er die Schließung des Standortes medial verkündet hatte.

Das Krankenhaus Natters sei eine sehr gut funktionierende Einrichtung, eine der besten Lungenfachkliniken in ganz Westösterreich, die Auslastung liege bei 85 Prozent, zudem sei das Gebäude in einwandfreiem Zustand. Natters trotzdem schließen zu wollen, zeuge von völliger Planlosigkeit, betont Markus Abwerzger (FPÖ).

Natters als „Bauernopfer“

Natters sei das Bauernopfer einer verfehlten Gesundheitspolitik der Tiroler schwarz-grünen Landesregierung, so der Eindruck der Opposition. NEOS befürworten die Schließungspläne, kritisieren aber die Vorgehensweise. Die SPÖ sieht unter anderem eine Schwächung des ländlichen Raums als Gefahr.

Es seien noch zahlreiche Fragen offen, so die Opposition. Nach dem Kommunikationsdesaster erwarte sich der Landtag von Landesrat Bernhard Tilg eine öffentliche Diskussion und Aufklärung. Vor allem soll beantwortet werden, welches Konzept für die Tiroler Patientenversorgung und Gesundheitspolitik hinter den Plänen stehe. Damit der Antrag auf die Tagesliste gesetzt wird, muss die Mehrheit aller Abgeordneten der dringlichen Anfrage zustimmen.

Tiroler Volkspartei unterstützt dringliche Anfrage

Jakob Wolf, Kluobmann der Tiroler Volkspartei begrüßt eine sachliche Diskussion zur Spitalsreform. Seine Partei werde die von der Opposition angekündigte dringliche Anfrage deshalb unterstützen. Dass eine solch tiefgreifende Reform auch entsprechend auf politischer Ebene diskutiert werden müsse, verstehe sich von selbst, so Wolf.