Kein Aufatmen bei Südtirols Luftqualität

Die Luftwerte in Südtirol könnten besser sein. Darauf macht das Landeslabor für Luftanalysen und Strahlenschutz aufmerksam. Zwar habe sich die Feinstaubsituation in den letzten zehn Jahren gebessert, doch das Stickstoffdioxid bereitet weiterhin Sorgen.

Die neuen Messdaten lassen nicht aufatmen. Die verkehrsreichen Straßen und hohen Gebäude in Südtirols größten Städten führen zum sogenannten Canyon-Effekt: Die dicke Luft bleibt unten, die Konzentration vom Stickstoffdioxid ist über dem zulässigen Grenzwert. Dieses Phänomen hat es 2018 viel zu oft gegeben, obwohl das Jahr von den Wetterbedingungen eigentlich günstig war, erklärt Luca Verdi von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz: „Die oft instabilen Wetterverhältnisse haben im letzten Jahr viel Wind gebracht, der hat einer Konzentration der Luftschadstoffe entgegengewirkt. Trotzdem waren viele Werte erhöht“.

Luftmessgeräte

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Die Messstationen haben erneut erhöhte Stickstoffdioxidwerte gemessen

Stickstockdioxid ist gestiegen

Obwohl viele neue Automotoren umweltbewusst arbeiten und die Feinstaubbelastung deshalb stark zurückgegangen ist, ist das Stickstoffdioxid gestiegen. Tageweise Fahrverbote helfen nicht viel, so die Experten, denn die Belastung ist das ganze Jahr über präsent. Die einzige sinnvolle Maßnahme bleibt der Verzicht aufs Auto. „Wir müssen die öffentlichen Verkehrsmittel aufwerten, wir arbeiten da eng mit dem Mobilitätsressort zusammen. Die Leute sollen motiviert werden, öfter auf das Fahrrad umzusteigen, das Radwegenetz gehört ausgebaut. Auch der Umstieg auf Elektroautos soll gefördert werden. Doch auch intelligente Ampeln, die den Verkehr flüssiger gestalten sind eine Hilfe um Emissionen zu reduzieren“, erklärt der neue Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.

Falsches Heizen zurückgegangen

Befreit durchatmen können die Bürger aber auch auf dem Land nicht. Hier ist zwar weniger Verkehr, doch es wird mehr mit Holz geheizt. Das kann die Luft schwer belasten. Die gute Nachricht ist, dass in den letzten Jahren die Konzentration der schädlichen Kohlenwasserstoffe durch falsches Heizen stetig zurückgegangen ist, die Grenzwerte wurden aber auch 2018 teilweise überschritten.

Auspuff

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Weniger aufs Gas drücken, würde der Umwelt helfen

Auf der Autobahn würde es nutzen, wenn es die Autofahrer gemütlicher angehen würden. Auch ohne vorgeschriebene Tempolimits. Schon 15km/h weniger würden eine Senkung des Stickstoffdioxidausstoßes um 10 Porzent bewirken, so die Experten.