Gemischte Reaktionen zu Tschirganttunnel

Die Reaktionen zu einem Neustart der Planung für den Tschirganttunnel sind gemischt ausgefallen. Die Grünen sehen den Tunnel damit in die Ferne gerückt, die FPÖ hofft auf ein positives Ergebnis, und NEOS vermisst ein Gesamtkonzept.

Der Tunnel durch den Tschirgant sollte als direkte Verbindung der Fernpassstraße (B179) von Nassereith nach Haiming dienen. Er sollte ursprünglich als einröhriger, über vier Kilometer langer Straßentunnel mit Gegenverkehr geplant werden.

Damit könne eine deutliche Verlagerung der Verkehrsströme und damit eine starke Entlastung der Mieminger Straße sowie deren Ortsdurchfahrten erreicht werden, sagte Landeshauptmann Günther Platter vor einem Jahr - mehr dazu in Zeitplan für Fernpass-Scheiteltunnel.

Grüne sprechen von guter Nachricht

Die Ankündigung der ASFINAG, mit den Planungen für den Tschirganttunnel von vorne beginnen zu müssen, sei eine gute Nachricht für die Tiroler Grünen, erklärte deren Verkehrssprecher im Landtag, Michael Mingler.

Die Tiroler Grünen drängen nun darauf, dass zuerst die Ergebnisse der angekündigten Verkehrsuntersuchungen abgewartet werden sollen, bevor auf der Fernpassstraße weitere Planungen bzw. Ausbaumaßnahmen stattfinden. Die Tatsache, dass beim Tschirgant alles wieder von vorne beginne, zeige, dass es gegen die Blechlawine im Außerfern weder schnelle noch einfache Lösungen gebe, so Mingler.

FPÖ erfreut über neuen Anlauf

FPÖ-Obmann Markus Abwerzger zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut, dass das Land und die ASFINAG einen neuen Anlauf für den Tschirganttunnel nehmen würden. Abwerzger erinnerte daran, dass jahrelang nichts Konkretes gemacht worden sei, um die Verkehrsbelastung der Bevölkerung im Bezirk Reutte zu minimieren. Er hoffe, dass die Prüfung einer möglichen neuen Trasse des Tschirganttunnels mit Erfolg gekrönt sei, so der FPÖ-Obmann.

NEOS vermisst Gesamtkonzept für Region

NEOS-Verkehrssprecher Andreas Leitgeb bezeichnete den Tschirganttunnel allein als Stückwerk und nur halbe Lösung. Es brauche vielmehr ein Gesamtkonzept für diese Region. Dazu zählte Leitgeb unter anderem einen Tunnel von Reutte Süd zur Umfahrung Heiterwang, den Gartnerwandtunnel und von der Umfahrung Nassereith weg einen Tschirganttunnel in das Inntal.

Gurgiser: „Steuergeld zum Ablenken“

Die ASFINAG sei mit einer Verkehrsuntersuchung beauftragt worden, die längst vorliege, so Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums Austria-Tirol. Allerdings dürfte das Ergebnis nicht so passen, wie es ein paar „Tunnelfetischisten“ in Innsbruck und Wien gerne hätten, sagte Gurgiser in einer Aussendung: „Steuergeld zum Ablenken, nicht mehr und nicht weniger.“ Von einem Bau sei die ASFINAG weiter entfernt, als sie schon 2005 war.

ASFINAG soll Trasse neu planen

Die Politik gab einen neuen Planungsanlauf für den Tschirganttunnel frei. Die ASFINAG wurde damit beauftragt, Daten für eine neue Trassenplanung zu sammeln. Man stehe bei diesem Projekt ganz am Anfang, heißt es - mehr dazu in Tschirganttunnel wird neu geplant. Unabhängig vom Tschirganttunnel laufen seitens des Landes derzeit Vorarbeiten für einen 1,3 Kilometer langen Fernpass-Scheiteltunnel.