Anklage wegen zweifachen Mordversuchs

Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 19-Jährigen erhoben, der im Herbst in einer Berufsschule in Absam zwei Mitschüler lebensgefährlich verletzt haben soll. Der junge Mann muss sich vor einem Geschworenengericht verantworten.

Der Vorfall fand Ende September in der Berufsschule für Bautechnik und Malerei statt. Der Angeklagte soll auf einen 16-jährigen Mitschüler losgegangen sein, von dem er sich provozierte fühlte und den er laut Staatsanwaltschaft schon in den Tagen zuvor wiederholt mit dem Umbringen bedroht haben soll. Von hinten kommend soll er ihm einen Stich mit einem Klappmesser in den Hals versetzt haben - mehr dazu in Messerattacke: Täter und zwei Opfer verletzt.

Schule

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Die Berufsschule in Absam.

Angeklagter konnte niedergerungen werden

Einem zweiten Mitschüler, der helfen wollte, soll der 19-Jährige in das Gesicht und in den Oberkörper gestochen haben. Erst durch massives Einschreiten von zwei weiteren Klassenkameraden soll es gelungen sein, den Angeklagten zu Boden zu bringen und zu entwaffnen. Von der Polizei habe sich der junge Mann, der seither in Untersuchungshaft sitzt, anschließend widerstandslos festnehmen lassen.

Staatsanwaltschaft geht von Mordvorsatz aus

Laut einem psychiatrischen Gutachten war der Schüler zurechnungsfähig. Bei seinen Einvernahmen gab er an, er habe einen Angriff des Mitschülers befüchtet und sich dagegen wehren wollen. Als ihn die Mitschüler von hinten zu Boden bringen wollten, habe er versehentlich einem von beiden die Verletzungen mit dem Messer zugefügt. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse geht die Staatsanwaltschaft aber davon aus, dass keine Notwehrsituation vorlag und der 19-Jährige bei seinen Messerattacken auch den Tod seiner Opfer in Kauf genommen hätte und daher mit Mordvorsatz gehandelt hat. Dem Angeklagten droht im Falle eines Schuldspruchs eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren.

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