Viele Emotionen im KH Natters bei Versammlung

Im Krankenhaus Natters hat am Mittwoch eine Betriebsversammlung stattgefunden. Die Belegschaft hat dabei ihren Unmut über die Schließungspläne geäußert. Der Betriebsrat schließt auch einen Streik nicht aus.

Die Belegschaft fühlt sich uninformiert und übergangen. Sie kritisierte, wie sie über die Schließungspläne informiert worden sei. Bei einer Schließung würde ein gut funktionierendes Konstrukt auseinandergerissen, wertvolles Wissen verloren gehen, so die Sorge der Belegschaft.

Tilg kündigt Diskussionsprozess an

Bei der Betriebsversammlung waren neben Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) auch der Zentralbetriebsrat, Arbeiterkammer und Vertreter der Opposition am Podium. Das Land Tirol plant eine Spitalsreform. Um Kosten zu sparen, sollen Leistungen gebündelt und rund 200 Betten eingespart werden.

Auf die Frage, ob an der Zusammenlegung von Abteilungen bzw. Schließungen noch ein Weg vorbeiführt, antwortete Tilg ausweichend: „Es ist jetzt einmal eine offene Diskussion bis Juni, Juli. Reformen müssen am Ende des Tages gut ankommen und akzeptiert werden. Es macht keinen Sinn, wenn wir eine Spitalsreform in Tirol umsetzten wollen, die von den Belegschaften, von den Krankenhäusern, von den Mitarbeitern und den Obleuten nicht getragen wird.“

Betriebsversammlung KH Natters

ORF

Die Belegschaft ist verunsichert

Streikdrohung von Betriebsrat

Ein vom Betriebsrat gefordertes Bekenntnis zum Krankenhaus Natters gab es nicht. Gerhard Hödl, Betriebsratsvorsitzender der tirol kliniken, erklärte, dass in den kommenden beiden Monaten Zahlen und Fakten über das Spital gesammelt würden. „Wenn wir nachweisen können, dass wir gut sind in diesen Krankenhäusern, dass die Patienten diese Häuser brauchen und wenn sie dann trotzdem geschlossen werden, wird der Unmut entsprechend sein“, meinte Hödl und fügt hinzu: „Wir haben natürlich auch einen Streik angedroht.“