Im Tiroler Wald steckt viel Potenzial

Der Wald bedeckt 41 Prozent der Landesfläche Tirols, und er wächst immer weiter. Umwelt, Wirtschaft und auch Wohngebiete profitieren von den Bäumen, darauf macht der internationale Tag des Waldes am Donnerstag aufmerksam.

Wald speichert CO2, er stabilisiert Hänge und macht so manche Gebiete in Tirol erst bewohnbar. Außerdem bieten die Wälder verschiedenen Pflanzen- und Tierarten eine Heimat. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat im Zuge einer regelmäßig stattfindenden Waldinventur an mehr als 5.500 Stellen Untersuchungen und Erhebungen vorgenommen.

In den österreichischen Wäldern wächst in der Sekunde ein Kubikmeter Holz nach. Damit wächst in 40 Sekunden die Menge Holz nach, die man für den Bau eines Einfamilienhauses benötigt. Auf das Jahr gerechnet ist das die Menge für 788.400 Häuser aus Holz.

Wald

Public Domain

In Tirol wächst der Wald jährlich um 900 ha.

Dem Wald wird aber weniger Holz entnommen, als nachwächst. Damit nimmt die Waldfläche in Österreich jährlich um rund 3.000 Hektar zu. In Tirol wuchs die Waldfläche in den letzten 30 Jahren um fünf Prozent oder um knapp 900 ha jährlich.

Wald ist Klimaschutzfaktor Nummer 1

In Österreichs Wäldern sind rund 3,6 Milliarden Tonnen CO2 gebunden. Das ist mehr als die 40-fache Menge CO2, die jährlich in Österreich ausgestoßen wird.

Arbeitsgemeinschaft pro:Holz

pro:Holz ist eine Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzindustrie.

Die Arbeitsgemeinschaft pro:Holz möchte Holz als Baustoff etablieren, das würde unter anderem den Klimaschutz-Effekt des Walds steigern, da jeder Kubikmeter verbautes Holz langfristig eine Tonne CO2 binde. Gleichzeitig wachsen wieder junge Bäume nach und speichern CO2. Bauen mit Holz komme auch der heimischen Wirtschaft zu Gute. Investoren und öffentliche Institutionen würden sich zunehmend für große Projekte in ökologische Bauweise entscheiden, so pro:Holz.

33.000 Tiroler arbeiten in der Forst- und Holzwirtschaft. Österreichweit zählt die Holzbranche damit zu den größten Arbeitgebern.

Gesunder Wald braucht Pflege

Laut der Tiroler Organisation pro:Holz hat Österreich seit 160 Jahren eines der strengsten Forstgesetze weltweit. Es schreibt allen Waldbesitzern die nachhaltige Bewirtschaftung verpflichtend vor.

So darf beispielsweise nicht mehr Holz geerntet werden als nachwächst. Die Wälder müssen so gepflegt und genutzt werden, dass biologische Vielfalt, Produktivität und Regenerationsvermögen erhalten bleiben. Als einziger EU-Staat verpflichtet Österreich Waldbesitzer ab einer Fläche von 1.000 Hektar staatlich geprüfte, hauptberuflich tätige Forstleute einzusetzen.

Forstarbeiter schneidet mit Motorsäge einen Baum

dpa/Boris Roessler

In Tirol darf nicht mehr Holz geschlagen werden, als nachwächst

Dennoch ist es in Tirol eine enorme Herausforderung, den Wald gesund zu halten. Dabei wäre es gerade hier aufgrund des rund 60-prozentigem Schutzwaldanteils besonders wichtig. In abwegigem Gelände ist die Waldbewirtschaftung aber schwierig und gefährlich. Bei der Aufarbeitung von Schadholz muss zudem rasch gehandelt werden, um einem möglichem Borkenkäferbefall entgegen zu wirken. Im vergangenen Jahr kam Tirol in Sachen Borkenkäfer mit einem „hellblauen Auge“ davon - mehr dazu in Weniger Schadholz durch Borkenkäfer.

Links