Polizei nimmt Drogenlenker ins Visier
Im Jänner und Februar gab es im Tiroler Straßenverkehr heuer 13 Suchtgiftanzeigen. Das sind deutlich mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 38 Anzeigen wurden im Jahr 2018 insgesamt erstattet. Drogen am Steuer seien eine vielfach unterschätzte Gefahr, sagt Markus Widmann, Leiter der Verkehrsabteilung der Polizei Tirol.
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Hohe Dunkelziffer befürchtet
Eine Dunkelfeld-Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit habe ergeben, dass österreichweit 177.000 Frauen und Männer mindestens einmal im Jahr unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug lenken. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus und will verstärkt kontrollieren. 26 Tiroler Beamte wurden zuletzt speziell auf die neuen Drogenvortestgeräte geschult. Prinzipiell sei aber jeder Polizist in der Lage, unter Drogen stehende Autofahrer zu erkennen und im Fall zu ahnden - mehr dazu in
Im Vergleich zu Alkovortests brauche es für Drogenvortests einen konkreten Verdacht, so Widmann. Dazu gehören etwa eine stark reduzierte Sprechgewindigkeit oder verengte Puppillen. Je nach Intensität des Verdachts folgt der Speichelvortest oder eine ärztliche Untersuchung. Seit Ende Februar sind insgesamt vier Spezialgeräte im Einsatz. Welche Substanzen und wie viel davon der Lenker zu sich genommen hat, kann erst durch einen Bluttest geklärt werden.
Cannabis, Kokain und Amphetamine
Neben Cannabisprodukten zählen Kokain, Amphetamine und Opiate zu den häufigsten Drogen im Tiroler Straßenverkehr. Rund um Veranstaltungen mit Zielpublikum wird die Polizei heuer verstärkt kontrollieren. Die Intensität soll aber im gesamten Tiroler Straßennetz erhöht werden. Unterstützt wird der Schwerpunkt gegen Drogen am Steuer auch vom Bundesministerium und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit.