Eiswelle: Historischer Sieg für KAC

Die Bozener Eiswelle hat am Freitagabend einen historischen Eishockey-Abend erlebt. Fast fünf Stunden dauerte das Viertelfinal-Duell zwischen dem HCB Südtirol und dem KAC. Es war das längste Spiel in der EBEL-Play-off-Geschichte.

Nach einer Nettospielzeit von 120 Minuten und 53 Sekunden beendete Johannes Bischofberger mit seinem Treffer zu Beginn der vierten Verlängerung das Spiel.

Sieg für KAC

„Die sonst häufig verwendete Floskel, dass sich beide den Sieg verdient hätten, war wohl selten passender und wahrer als an diesem Abend“, sagte KAC-Head-Coach Petri Matikainen nach einem aufreibenden Duell. Die Klagenfurter gingen nach dem Kraftakt in der „best-of-seven“-Serie gegen den Titelverteidiger mit 2:0 in Führung. Zeit zum Ausruhen bleibt wenig. Am Sonntag (17.30 Uhr) bestreiten die beiden Teams in Klagenfurt das dritte Spiel der Serie.

Ein langer Arbeitstag war es vor allem für die beiden Goalies. Während Klagenfurts Lars Haugen mit 54 Torschüssen eingedeckt wurde, parierte Bozens Jake Smith 62 von 66 Schüsse auf sein Gehäuse. Beim entscheidenden Treffer hatten die Südtiroler nach einem Schlenzer von Angelo Miceli Sekunden zuvor selbst die Möglichkeit auf die Entscheidung vorgefunden. Der Puck glitt durch die Beine von Haugen am Tor des KAC vorbei. Den Gegenstoß der „Rotjacken“ brachte Bischofberger mit einem Volley im Tor unter. Das zuvor längste EBEL-Match war zwischen dem VSV und Salzburg am 13. März 2015 nach 111:39 Minuten entschieden worden.

Großer Jubel in der Eiswelle

Der Jubel der Gäste war groß, von den Rängen gab es kollektiven Applaus für beide Teams. Matikainen sah ein „unglaubliches Spiel zweier großartiger Mannschaften“, sein Gegenüber Clayton Beddoes war naturgemäß enttäuscht. „Wir hatten viele Möglichkeiten, dieses Spiel zu entscheiden“, erinnerte der erst seit wenigen Tagen als Bozener Head Coach arbeitende Kanadier. Chancen auf eine schnellere Entscheidung hatte freilich auch der KAC vorgefunden. „Beide Torhüter waren fantastisch“, erinnerte Beddoes. Sein Team werde weiter darum kämpfen, die Wende in der Serie zu schaffen.

Österreichs Rekordmeister darf sich auch zu Hause auf Gegenwehr einstellen. Schon Spiel eins gegen Bozen hatte der KAC erst nach Verlängerung mit 5:4 gewonnen, wobei Thomas Koch und Co. dreimal einen Rückstand egalisierten. Bozen hat aktuell nun sieben Spiele in Folge verloren.

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