Biss-Attacke: Hund springt Mann an die Kehle
Kurt Larcher wollte zum Friseur und suchte einen Parkplatz im Meraner Stadtteil Untermais. Vor einem Tattoo-Laden, dessen Inhaber er kennt, stellte der 69-jährige Mann sein Auto ab um nachzufragen, ob er es eine Weile dort stehen lassen könne.
Als ein Mitarbeiter die Ladentür von innen öffnete, schoss der Hund des Besitzers, ein stämmiger Pitbull, hervor und sprang dem Pensionisten an die Kehle.
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„Er hat mich einfach umgehauen“, sagt Kurt Larcher gegenüber dem ORF. Die Wucht des Angriffs ließ den Mann nach hinten taumeln, er stürzte über ein paar Treppenstufen. Der Hund biss sich an seinem Hals fest.
Als dem Hundebesitzer gelang, dass das Tier von seinem Opfer abließ, war Kurt Larcher bereits blutüberströmt. Er verlor das Bewusstsein.
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Als er im Krankenhaus Meran wieder zu sich kam, wurde klar, welches Glück im Unglück er gehabt hatte. Die Zähne des Pitbull hatten die Halsschlagader des Mannes nur knapp verfehlt. „Ein Kind hätte diese Bisse wohl nicht überlebt“, meint Kurt Larcher jetzt.
Drei Stunden lang operiert
An der Wange und im Mundbereich des Opfers klafften große Wunden. Larcher musste operiert und mit 50 Stichen genäht werden. Er wird wohl bleibende Narben davontragen. Schwer wiegt auch, dass der Hund einen Nerv im Gesicht verletzt hat, der Mann hat jetzt einen entstellten Mund, ein Taubheitsgefühl an der Wange und Schwierigkeiten beim Sprechen.
Hund und Opfer wohnen im selben Haus
Der Hundehalter hat sich bei ihm bereits entschuldigt, denn die beiden Männer kennen sich gut. Sie sind Nachbarn, wohnen im selben Haus. „Ich war mit dem Hund öfters gemeinsam im Aufzug“, sagt Larcher. Daran mag er jetzt gar nicht mehr denken. Der Hundehalter tue ihm zwar leid, doch er könne die Sache nicht einfach vergessen. Er weiß Kurt Larcher nicht, wie er in Zukunft auf Hunde reagieren wird. Er hat Angst vor den psychologischen Folgen des Angriffs.
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Der Pitbull wurde von der Polizei ins Tierheim gebracht, doch inzwischen ist er wieder bei seinem Besitzer.
Hund ist nicht versichert
Die zivil- und strafrechtlichen Folgen der Bissattacke sind noch unklar. Wegen der schweren Verletzungen, die Kurt Larcher davon getragen hat, gab es eine Strafanzeige von Amts wegen. Kurt Larcher wolle seinem Nachbarn zwar nichts Schlechtes, wie er sagt, aber auf einen Schadenersatz und Schmerzensgeld wird er wohl nicht verzichten können. Was noch zum Problem werden dürfte, denn der Hundebesitzer hatte das Tier nicht gegen Schäden an Dritten versichert.
Kurt Larcher wird also nicht nur wegen der bleibenden körperlichen Schäden noch lange mit dem Hundebiss zu tun haben.
Ute Niederfriniger, tirol.ORF.at