Studie für Fernpassbahn präsentiert

Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass eine bessere Anbindung vom Außerfern in das Inntal per Bahn durchaus umsetzbar ist. Für das Projekt wäre mit einer Bauzeit von zehn Jahren und Kosten in Milliardenhöhe zu rechnen.

In der vom Land in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie wurden insgesamt sieben Varianten geprüft. Die Studie wird am Mittwochnachmittag dem Verkehrsausschuss des Landtags vorgelegt.

Machbarkeitsstudie Bahnverbindung Außerfern

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Die Machbarkeitsstudie beinhaltet sieben Varianten

Gerade im Bezirk Reutte ist die Verkehrsbelastung enorm - mehr dazu in Protest gegen Verkehrsbelastung im Außerfern. Auch eine Schweizer Studie widmet sich einer möglichen Entlastung durch eine große Bahnlösung - mehr dazu in Schweizer Studie: Große Bahnlösung am Fernpass.

Verbindung von Ehrwald nach Silz

Den besten Kosten-Nutzenwert der sieben Varianten hätte eine fast direkte Verbindung von Ehrwald nach Silz und wäre knapp 20 Kilometer lang. Herzstück dieser Verbindung wäre ein etwa 17 Kilometer langer Tunnel. „Die Verlagerung von der Straße auf die Schiene soll nicht nur Güter betreffen sondern auch Personen“, sagt Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grünen).

Machbarkeitsstudie Bahnverbindung Außerfern

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Mit zehn Jahren Bauzeit und 1,5 Milliarden Euro an Kosten wäre laut Studie zu rechnen.

Aktuell beträgt die Fahrzeit von Reutte nach Innsbruck zweieinhalb Stunden. Mit der neuen Verbindung könnte sich die Fahrzeit fast halbieren. Laut Machbarkeitsstudie wären Zugreisende somit auch schneller als Autofahrer.

Keine unmittelbare Lösung für Verkehrsproblem

Mit geschätzt zehn Jahren Bauzeit und Kosten von rund 1,5 Milliarden Euro bietet jedoch das Bahnprojekt keine unmittelbare Lösung, erklärte Felipe. Trotzdem hoffe sie, dass diese Vision umgesetzt werden kann. Es gebe nämlich auch große Chancen, touristische Verkehre durch eine bessere Bahnverbindung zu verlagern.

Laut Koalitionsabkommen soll jedoch konkret ein 1,3 Kilometer langer Scheiteltunnel am Fernpass für den Straßenverkehr kommen. Erhält dieses wahrscheinlich billigere Vorhaben den Vorzug, könnte das die Chancen für eine neue Bahnverbindung mindern. Im Verkehrsausschuss des Tiroler Landtags signalisierten am Mittwoch trotzdem alle Parteien, dass die Idee für den Bahntunnel jedenfalls weiter verfolgt werden soll.