Große Waldschäden durch Schneelast

Die Schneeschäden in Tirols Wäldern sind größer als bisher vermutet. Die Landesforstdirektion rechnet mit 100.000 Festmeter Schadholz nur durch den Schnee. Besonders betroffen sind die Bezirke Kitzbühel und Kufstein.

Die Schäden für die Waldbesitzer werden erst langsam ersichtlich, da vielerorts noch Schnee liegt. Man rechnet mit 3 Millionen Euro Schaden für die Waldbesitzer in Tirol. Alleine in der Gemeinde Ellmau gab es bisher rund 5.000 Festmeter Schadholz.

Waldschäden

ORF

So bald der Schnee etwas weniger wird, beginnen die Aufräumarbeiten.

Vor allem der südliche Bereich wurde stark getroffen. Ende Februar begannen die Waldbesitzer mit den Aufräumarbeiten. Schnee und Wind waren die gefährliche Kombination und führten zum Schneebruch, schilderte der betroffene Waldbesitzer in Ellmau, Sepp Gschwendtner.

Sendungshinweis:

Tirol heute, am 14.3.2019

Großflächige Schäden sind problematisch

Die genaue Schadensdimension durch die großen Schneelasten wird sich erst in den nächsten Monaten herausstellen. Allerdings schließt die Landesfortdirektion nach ersten Begehungen auf deutliche größere Schäden als ursprünglich vermutet.

Bezirk Kufstein sehr betroffen

Waldbesitzer Sepp Gschwendtner besitzt rund 4 Hektar Wald in Ellmau, er ist vom Schneebruch der Bäume betroffen.

„Das Problem ist, dass die Schäden sehr großflächig aufgetreten sind, also verteilt auf großer Fläche. Und daher ist die Aufarbeitung sehr schwierig, weil es immer einzelne Bäume sind“, schilderte Landesforstdirektor Josef Fuchs. Dadurch bestehe die Gefahr, dass in tieferen und mittleren Lagen im Frühjahr bei trockener Witterung der Borkenkäfer überhand nehme und noch mehr Schaden anrichte als bisher bereits durch den Schneebruch. Deshalb dränge die Zeit für die Aufräumarbeiten, so Fuchs.

Mehr Schadholz lässt Holzpreis sinken

Nicht nur der Schneebruch beschäftigt die Landesförster und Waldbesitzer. In den vergangenen Jahren gab es bereits einen sehr großen Borkenkäferbefall in Bayern, in Ostösterreich und Tschechien. Dadurch kam viel Schadholz zu den Tiroler Sägewerken, das hat den Holzpreis bereits gedrückt - mehr dazu in Viel Schadholz durch Borkenkäfer.

Waldschäden

ORF

Bis Mai müssen die Aufräumarbeiten beendet sein, sonst droht eine Borkenkäferplage.

Weiters gab es die schweren Stürme im Oktober vergangenen Jahres in Osttirol und Südtirol - mehr dazu in Sturmschäden mit Folgen für den Holzpreis, dazu kommt jetzt noch der Schneebruch. „In Summe bedeutet das ein großes Angebot am Markt, und dadurch sinken die Preise. Derzeit ist das Holz um rund ein Drittel billiger als in den vergangenen Jahren“, schilderte der Landesforstdirektor.