Zwei Tote bei Lawinenabgängen

Am Samstag sind zwei Personen bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. Nahe Ammerwald (Bezirk Reutte) konnte eine Person nur mehr tot geborgen werden, eine Person wird noch vermisst. Im Kühtai (Bezirk Imst) starb eine Person bei einem Lawinenabgang beim Finstertalspeicher.

Die Lawine ist laut bayerischer Polizei gegen 14.20 Uhr unterhalb des Gipfels in den Ammergauer Alpen abgegangen, sie teilte sich in drei Arme. Sechs Skitourengeher wurden erfasst.

Ein 37-Jähriger aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen erlitt schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen. Ein 42-Jähriger aus dem Landkreis Cham verstarb in der Lawine, ein 43-Jähriger aus demselben Landkreis gilt derzeit als vermisst. Drei Personen blieben unverletzt.

Lawinensuchhunde Ammerwald

EVN/BR

70 Einsatzkräfte suchten u.a. mit Lawinenhunden nach den Verschütteten

Nach Einbruch der Dunkelheit musste die Suche eingestellt werden. Grund ist die zu hohe Gefahr für die Rettungskräfte im lawinengefährdeten Gebiet bei Dunkelheit.

Unglücksort liegt auf deutschem Staatsgebiet

Rund 70 Bergretter und Polizisten standen im Einsatz. Der Einsatzort befindet sich etwa 100 Meter vom Hotel Ammerwald entfernt und liegt laut letzten Informationen der Polizei auf deutschem Staatsgebiet. Das Hotel selbst ist laut Polizei nicht betroffen.

Lawine Ammerwald

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Insgesamt mussten die Einsatzkräfte drei Lawinenkegel absuchen

Unglücksstelle schwer erreichbar

Von Tiroler Seite kamen die Rettungskräfte nur auf dem Luftweg zum Einsatzort, da die Planseestraße nach einem Lawinenabgang zwischen Seespitze und dem Hotel Ammerwald seit mehreren Tagen gesperrt ist. Auf der Straße war die Unglücksstelle somit nur von deutscher Seite aus erreichbar.

Lawinenabgang Ammerwald

ZOOM.Tirol

Auch Suchhunde waren im Einsatz

Lawinentoter auch im Kühtai

Im Kühtai ist gegen 16.00 Uhr eine Lawine im freien Gelände nahe des Finstertalspeichers abgegangen. Eine verschüttete Person konnte geborgen werden, der Notarzt konnte laut Polizei aber nur mehr den Tod feststellen.

Ein 27-jähriger und ein 28-jähriger tschechischer Staatsbürger waren mit Eiskletterausrüstung ausgestattet über die Nordwand zum 12er Kogel in Kühtai aufgestiegen und über den Fußweg auf der Ostseite Richtung Speichersee Finstertal abgestiegen. In sehr steilem Gelände Richtung Staumauer ist dann eine Lawine abgegangen, der 27-Jährige wurde von der Lawine erfasst und 50 Meter mitgerissen.

Einsatz nach Lawine Kühtai

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Sucheinsatz im Kühtai

Sein Begleiter alarmierte die Rettungskräfte. Da jedoch beide keine Lawinenausrüstung mit hatten, konnte erst nach Eintreffen der Einsatzkräfte mit der Suche begonnen werden. Von einem Lawinensuchhund wurde der Verschüttete dann gefunden.

Lawine Kühtai Finstertalspeicher

zeitungsfoto.at

Sucheinsatz beim Finstertalspeicher im Kühtai

Lawinenairbag rechtzeitig ausgelöst

Großes Glück hatten hingegen zwei deutsche Tourengeher bei Hintertux. Die beiden 32 und 35 Jahre alten Männer waren am Samstag zum Hohen Riffler aufgestiegen. Einer der beiden hatte in einem Nordhang eine 100 Meter lange und 20 Meter breite Lawine ausgelöst, diese hat ihn mitgerissen. Der Mann konnte aber seinen Lawinenairbag auslösen, er ist unverletzt auf der Lawine zu liegen gekommen.