Streiks in diversen Sozialeinrichtungen

Diese Woche wird es in diversen Sozialeinrichtungen in Tirol Betriebsversammlungen und Warnstreiks geben. Grund dafür sind die ins Stocken geratenen Verhandlungen zum Kollektivvertrag für rund 11.000 Betroffene in Tirol.

Die Arbeitgeberseite hat ihr Angebot zwar nachgebessert, eine gesplittete Gehaltserhöhung komme aber nicht in Frage, so Gewerkschaftsvertreter Harald Schweighofer. Drei Prozent für Gehälter unter 2.000 Euro und 2,8 Prozent für alle darüber sei kein annehmbares Angebot, heißt es.

Streiks ohne Beeinträchtigung der zu Pflegenden

Einheitlich über drei Prozent Gehaltserhöhung fordert man seitens der Gewerkschaft. Dieser Forderung wird mit Streiks etwa im Altenheim Kitzbühel oder bei Pro Mente Tirol Nachdruck verliehen. Auch bei der Lebenshilfe Tirol werden Betriebsversammlungen abgehalten. Die betreuten Personen sollen die Streikmaßnahmen nicht zu spüren bekommen, heißt es.

KV-Verhandlungen Protest

ÖGB

300 Betroffene gingen vor einer Woche auf die Straße

Neben den Gehaltsforderungen geht es der Gewerkschaft auch um mehr Wertschätzung für Mitarbeiter in Gesundheits- und Sozialberufen, in denen der Frauenanteil sehr hoch sei. Als Beispiel nennt Schweighofer die sogenannten geteilten Dienste, die in der Branche weit üblich, aber äußerst familienfeindlich seien. Weiters seien die psychischen und physischen Belastungen in Gesundheitsberufen in der Regel sehr hoch. Dies müsse dementsprechend abgegolten oder eben die Dienstzeiten verkürzt werden, so Schweighofer.

Weitere Verhandlungen kommende Woche

Die rund 11.000 Betroffenen in Tirol sind in Altenheimen oder Sozialeinrichtungen beschäftigt, die von Gemeinden in eine Gesellschaft ausgelagert wurden. Auch Sozialvereine wie die Lebenshilfe, das Dowas oder die Schuldnerberatung zählen dazu. Der nächste Verhandlungstermin mit der Arbeitgeberseite ist für kommenden Montag geplant.