Innovatives Wasserkraftwerk in Südtirol

Nachhaltige Stromgewinnung sorgt weltweit für Diskussionsstoff. Auch in Südtirol soll die Energiewirtschaft mit dem Schutz der Umwelt vereinbar sein. Das innovative Wasserkraftwerk in St. Anton in Bozen zeigt, wie die Technologie der Zukunft aussehen könnte.

Bei der Umstellung auf Ökostrom gehört Italien zu den globalen Vorreitern. Hier werden 40 Prozent der erneuerbaren Energie aus Wasserkraft gewonnen, die ganz ohne Emissionen auskommt. Trotz der nachhaltigen Maßnahmen müssen die Wasserkraftwerke wettbewerbsfähig bleiben.

Das Kraftwerk St. Anton in Bozen, geführt von der Eisackwerk GmbH, gilt als fortschrittliches Musterbeispiel für das Zusammenspiel von Technologie und Kreativität. Am 1. April wird das Vorzeigewerk in Betrieb genommen. Es soll mehr Strom mit weniger Wasser umweltfreundlicher produzieren.
55 Millionen Euro wurden investiert, um das Projekt umzusetzen.

Wasserkarftwerk St Anton Bozen

ORF

Erneuerungsarbeiten in St.Anton

Betrieb ohne Schwallwasser

Herkömmliche Kraftwerke müssen teilweise in Form von Flutwellen Wasser ablassen. Das gefährliche, sogenannte „Schwallwasser“ hat schon Ahnungslose in der Talfer ertrinken lassen. Das Kraftwerk St. Anton macht Schluss mit dem Schwallbetrieb. Eine Konstruktion aus acht Meter hohen Galerien, die mit rückgeführtem Wasser geflutet werden können, soll das möglich machen.

Investoren bleiben aus

So wie in St. Anton müssen viele alte Kraftwerke, die teils vor 50 oder sogar 100 Jahren erbaut wurden, erneuert werden. Doch ein zu hoher Wasserzins behindere die Finanzierung durch Investoren, mahnten heute Energie-Experten aus ganz Italien bei einer Tagung in Bozen. Ziel wäre die Vereinbarung von Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Durch eine Erneuerung können bis zu 40 Prozent mehr Energie umgewandelt werden, mit dem gleichen Wasseranteil.

Wasserkraftwerk St. Anton

ORF

Über 1.000 Wasserkraftwerke erzeugen in Südtirol Strom

Würden alle Wasserkraftwerke Italiens auf den technisch besten Stand gebracht werden, könnte nachhaltiger Strom im Umfang eines Atomkraftwerkes produziert werden. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher arbeitet bereits an einem neuen Gesetz, das die Wasserkraft ankurbeln soll.