Schäden durch Schnee halten sich in Grenzen

Die Schäden durch die massiven Schneefälle dürften sich in Tirol im Rahmen halten. Große Schäden blieben bisher aus. Im Bereich der Straßen rechnet man mit zwei Millionen Euro an Mehrkosten, auch bei der Tinetz gab es beträchtliche Schäden.

Aus dem Büro des zuständigen Landeshauptmannstellvertreters Josef Geisler (ÖVP) hieß es zu den Mehrkosten im Bereich der Straßen, dies würde Streusalz, Fahrzeugkosten und Kosten für externe Frächter betreffen. Da man erst den halben Winter hinter sich habe, sei eine Abschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Winters naturgemäß nur schwer zu erstellen.

Schneepflug

ORF

Räum- und Streufahrzeuge waren bis jetzt viel im Einsatz

Grundsätzlich sei der Straßendienst auf solche Wetter- und Straßensituationen sowohl organisatorisch als auch finanziell vorbereitet und habe entsprechende Vorsorge getroffen. Nur bei sehr stark ausgeprägten Wintern seien für den Straßendienst zusätzliche finanzielle Mittel nötig, um Mehrkosten abdecken zu können. In den letzten 15 Jahren war dies laut Angaben des Landes nur zwei Mal der Fall, so auch nach dem letzten Winter 2017/2018. Damals entstand ein zusätzlicher Bedarf von rund 1,5 Millionen Euro.

Schäden an den Landesstraßen durch umgestürzte Bäume oder Lawinen könnten derzeit noch nicht genau beziffert werden. Man gehe aber von Schäden in der Höhe von mehreren Hunderttausend Euro aus - an Leitpflöcken, Leitschienen, Seilsperren und Fangnetzen.

Zwei Meldungen von Gebäudeschäden

Im Bereich der privaten Gebäude und Infrastrukturen liegen dem Land derzeit zwei Meldungen von privaten Elementarschäden vor. Die erste betrifft ein Wohngebäude in Brixen im Thale im Bezirk Kitzbühel, das von einer Lawine beschädigt wurde - mehr dazu in Lawine erfasste Haus in Brixen. Der Schaden dürfte durch Versicherung und Beihilfen aus dem Katastrophenfonds weitgehend gedeckt sein.

Lawine Salvenberg

ZOOM.Tirol

In Brixen erfasste eine Lawine ein Wohnhaus

Die zweite Meldung bezieht sich auf eine Almhütte im Tiroler Unterland. Welcher Schaden hier genau entstanden ist, könne erst beurteilt werden, wenn das Gebiet wieder zugänglich ist. Im Frühjahr rechneten die Verantwortlichen durch den Abgang von Grundlawinen noch mit einer Reihe landwirtschaftlicher Flurschäden.

Leitungsschäden durch umgstürzte Bäume

Auch im Bereich der Stromversorgung ist im Bundesland mit Mehrkosten zu rechnen. Von einem „nicht unbeträchtlichen Schadensausmaß“ sprach Christian Ammer von der Tinetz-Stromnetz Tirol AG. Man hatte es etwa mit umgestürzten oder abgebrochenen Bäumen zu tun, die in der Folge die Leitungen beschädigten und zu Stromausfällen führten. Kurzfristige Ersatzmaßnahmen seien notwendig gewesen und „Störungskosten“ angefallen.

Kaputte Stromleitung

Tinetz

Im Stromnetz waren viele Reparaturen nötig

Keine größeren Schäden bei Lawinenschutzbauten

Sehr glimpflich kam man im Bereich der Lawinenschutzbauten davon. „Es sind keine größeren Schäden an den Schutzbauten zu verzeichnen. Das ist sehr beruhigend“, sagte der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol, Gebhard Walter, der APA. Kleinere Sanierungen würden aber sicher notwendig werden. Zudem würden die notwendigen Erkenntnisse, die ein solcher Winter mit sich bringe, auch zu Folgekosten führen - etwa, was die Ergänzung von Bebauungen und von Informationsstationen betrifft.

Flugfoto Madlein-Lawine Gemeinde Ischgl

WLV Tirol

Die Schutzbauten hielten dem vielen Schnee problemlos stand

Kleines Minus bisher im Tourismus

„Summa summarum ein kleines Minus“ hätten die massiven Schneefälle dem Tiroler Tourismus beschert, erklärte indes Wirtschaftskammer-Vizepräsident und Hotelier Abg. Franz Hörl (ÖVP) der APA. In „Teilen von Ortsteilen“, die länger von der Außenwelt abgeschnitten waren, sei es zu einem „ziemlichen Ausfall“ gekommen - etwa in Hintertux sowie in Hochfügen im Zillertal. Ganze Orte seien aber nicht betroffen gewesen. „Insgesamt kann man sagen: Das typische Jänner-Loch ist heuer ein bisschen ausgeprägter ausgefallen“, fasste Hörl die Auswirkungen auf den Tourismus zusammen.