Sozialberufe: Warnstreiks in kommender Woche
Bei den Verhandlungen geht es um die Interessen von 11.000 Personen, die in Tirol in privaten Unternehmen im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig sind. Dabei geht es um Mitarbeiter in Behinderteneinrichtungen, in Altenwohnheimen sowie um Menschen, die im privaten Pflegebereich oder auch in der Kinder- und Jugendwohlfahrt tätig sind, erläutert Harald Schweighofer. Er ist in Tirol Geschäftsführer der zuständigen Gewerkschaft GPA-djp.
Keine Einigung zu Lohn und Arbeitszeit
Bei den Verhandlungen spießt es sich bei der Arbeitszeit und den Löhnen. Das Angebot der Arbeitgeber für eine Lohn- und Gehaltserhöhung sei zwar von 2,5 auf 2,8 bis 3 Prozent erhöht worden, allerdings würden die Arbeitgeber mit diesem Angebot die Wertschätzung gegenüber den 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft schmerzlich vermissen, betont die Gewerkschaft.
In den Sozial –und Gesundheitsberufen seien die Arbeitsbedingungen sehr belastend, so Schweighofer. Die Gewerkschaft ordere daher ein Vorziehen der sechsten Urlaubswoche bzw. verkürzte Arbeitszeiten. Doch die Arbeitgeberseite sei nicht bereit sich da zu bewegen.
Protestkundgebung auch schon diese Woche
Zu Beginn der Woche hatten in Innsbruck nach Gewerkschaftsangaben über 300 Beschäftigte mit einer Protestaktion ihren Forderungen nach einer spürbaren Gehaltserhöhung und einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche Nachdruck verliehen.
ÖGB
Warnstreiks in sechs Tiroler Unternehmen
Um den Druck auf die Arbeitgeber für die Verhandlungsrunde zu erhöhen, plant die Gewerkschaft für kommende Woche Warnstreiks. Zwei bis drei Stunden sollen die Streiks in sechs Tiroler Unternehmen - quer über das Land verteilt - dauern. Auf die Betreuten oder pflegebedürftigen Personen sollen diese Streiks jedoch keine Auswirkungen haben, versichert Schweighofer.