Landesregierung gegen Lkw-Nacht-60er-Aus

Der Überlegung von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), die 60-km/h-Beschränkung für schwere Lkws in der Nacht aufzuheben, kann die Landesregierung nichts abgewinnen. Sie will im Landtag eine Resolution einbringen.

„Die Belastungsgrenzen durch den Transit sind für die Menschen in Tirol nicht nur in puncto Feinstaub, sondern insbesondere auch in puncto Verkehrslärm längst erreicht“, meinten die beiden Verkehrssprecher Florian Riedl (ÖVP) und Michael Mingler (Grüne), die auf einen einstimmigen Beschluss im Landtag hofften.

Befürchtung: Mehr Tempo, mehr Lärm

Eine Erhöhung der Lkw-Geschwindigkeit auf 80 km/h - derzeit dürfen Lkws über 7,5 t in der Zeit von 22.00 bis 5.00 Uhr nicht schneller als 60 km/h fahren - würde alleine auf den Lkw-Verkehr bezogen die Schallemission um zwei Dezibel erhöhen. Dies käme schalltechnisch betrachtet einer Erhöhung der Lkw-Fahrten um 60 Prozent gleich, so die Argumentation.

Wunsch: Verlagerung auf Schiene

Zudem fürchteten die beiden Mandatare die Signalwirkung, die eine Aufhebung des Nacht-60ers mit sich brächte. Diese würde „diametral“ den Bemühungen entgegenwirken, Tirol als Strecke für den internationalen Transitverkehr unattraktiver zu machen und damit die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene zu forcieren.

Die Tiroler FPÖ bezeichnete in einer Aussendung die Forderung der Landesregierung als Populismus. FPÖ-Chef Markus Abwerzger sagte in einer Aussendung, dass es weiter 60 km/h Beschränkungen für Lkws in der Nacht auf Tiroler Autobahnen geben werde. Eine neue Richtlinie des Verkehrministerium unter Nobert Hofer (FPÖ) sehe Ausnahmen für Tirol vor.