EU-Wahl: Thaler auf Vorzugsstimmen angewiesen

Die Tiroler Volkspartei geht mit Barbara Thaler als Spitzenkandidatin in den bevorstehenden EU-Wahlkampf. Für ihren Einzug ins EU-Parlament sind auf Grund einer ÖVP-internen Regelung jedoch viele Vorzugsstimmen notwendig.

Bei der EU-Wahl ist Österreich ein Wahlkreis, deshalb gibt es je Partei auch nur eine Liste. Auf der ÖVP-Liste steht die 36-jährige IT-Unternehmerin aus Thiersee auf Listenplatz acht. Doch nicht der Listenplatz, sondern die Anzahl der Vorzugsstimmen entscheidet bei der ÖVP über den Einzug ins Parlament.

Barbara Thaler,

zeitungsfoto.at

Bewusste Entscheidung für Tiroler Kandidatin

Vor fünf Jahren hat sich die ÖVP im Westen mit Claudia Schmidt aus Salzburg auf eine gemeinsame Kandidatin geeinigt. Sie schaffte zwar den Einzug ins Parlament, mit Tirol gab es in den letzten fünf Jahren allerdings wenig bis gar keinen Kontakt, sprach ÖVP-Chef Günther Platter am Dienstag von einer ungünstigen Konstellation. Deshalb sei es das Ziel, mit Barbara Thaler wieder direkt in der EU vertreten zu sein.

Mit einer eigenen Kandidatin sei man auch zuversichtlich, dass die Wahlbeteiligung in Tirol wieder steigen werde. 2014 lag sie bei rund 36 Prozent, fast zehn Prozent unter dem österreichweiten Durchschnitt. Es gehe darum, so Platter, vor allem auch die eigenen Parteifreunde zu mobilisieren. Es sei jedenfalls eine Herausforderung, die man gerne annehme.

Thaler will Tiroler Themen vertreten

Transit, kleinstrukturierte Landwirtschaft, regionale Förderprogramme - all das seinen für Tirol relevante Themen, die auf EU-Ebene mitentschieden werden, so Thaler. Sie wolle bis zum 23. Mai durchs Land reisen und die Menschen überzeugen, dass für Tirol eine direkte Vertretung im EU-Parlament wichtig sei, so die Spitzenkandidatin, die auch stellvertretende Präsidentin der Wirtschaftskammer ist.

Für den Vorzugsstimmenwahlkampf von Thaler hat die ÖVP in Tirol laut Geschäftsfüher Martin Malaun rund 200.000 Euro budgetiert. Es soll ein kurzer aber intensiver Wahlkampf werden, der sechs Wochen vor dem Urnengang beginnt, so Mallaun.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at