Bahnstrecken am Wochenende wieder frei
So wird die Arlbergstrecke ab Freitag um 18.00 Uhr, die Karwendelstrecke ab Samstag mit dem Frühverkehr und die Verbindung von St. Johann in Tirol nach Saalfelden mit Sonntagfrüh wieder geöffnet sein. Die Außerfernstrecke bleibt gesperrt.
ÖBB
Tausende Stunden Arbeit und schweres Gerät
Den Weg zu der teilweisen Aufhebung der aufgrund der Schneemengen und Lawinengefahr verhängten Streckensperren skizzierte Christian Wieser, als Regionalleiter zuständig für die Bereiche Streckenmanagement und Anlagenentwicklung der ÖBB-Infrastruktur, als überaus arbeitsintensiv. „300 Mitarbeiter und an Spitzentagen noch mehr waren rund um die Uhr im Einsatz“, sagte er im Gespräch mit der APA. 85 Prozent davon seien eigene Mitarbeiter gewesen, 15 Prozent wurden „zugekauft“, so Wieser. Unterstützung erhielten diese unter anderem von zwei Schneeschleudern, zwölf Radladern, fünf Baufahrzeugen mit Schneebürste, drei Oberbauwägen und sechs Schienenschneepflügen.
APA/ÖBB/MÜHLANGER
Oberleitungsschäden auf Außerfernstrecke
Doch selbst dieses große Mitarbeiter- und Maschinenaufgebot war bisher machtlos gegen die Situation auf der Außerfernstrecke. Als Grund dafür nannte Wieser die dort noch immer aufrechte Lawinengefahr. „Erst gestern konnten wir Beobachtungsflüge durchführen, bei denen Streckenbeschädigungen an den Oberleitungen sichtbar wurden“, führte er aus.
Weitere „Überraschungen“ an Gleisen oder bei Signalen könnten derzeit nicht ausgeschlossen werden, so Wieser. „Wie groß der Aufwand dann ist, wird man dann erst vor Ort sehen“, sagte er. Derzeit könne man dort jedenfalls weder arbeiten noch Schnee räumen. „Bis zur Aufhebung der Sperre werden sicherlich noch mehr als 14 Tage vorgehen“, wagte er dennoch eine Prognose. Zuversichtlich zeigte er sich dabei aber hinsichtlich der angekündigten Kälteperiode, welche die Lawinengefahr deutlich verringere.
ÖBB
Komplexe Planung während der Schneefälle
Spätestens dann wird sich auch die Situation beim Personenverkehr wieder entspannen. Die Zeit bis zum Wochenende beschrieb Gerfried Neurauter, bei der ÖBB-Infrastruktur für die AG Betrieb verantwortlich, als kompliziert. „Zum Teil mussten wir angesichts der Lage erst einmal schauen, ob Schienenersatzverkehr überhaupt möglich ist“, so Neurauter.
Auch sei es schwer gewesen, ausreichend Busse im Einsatz zu halten. „Wir haben dazu auch auf externe Partner zurückgegriffen“, sagte er. Auch eine ausreichende Information für die Reisenden sei komplex gewesen. Die durch den Schnee beeinträchtige Funktion der Weichen beschrieb Neurauter ebenfalls als eine große Herausforderung in dem überaus schneereichen Zeitraum.