Lawinengefahr geht langsam zurück

In den kommenden 48 Stunden sei mit einem langsamen Rückgang der Lawinengefahr zu rechnen. Das teilte das Land am Dienstagabend mit. Die Wetterbesserung am Dienstag hat zahlreiche Erkundungsflüge für Lawinenkommissionen und Behörden ermöglicht

Zehn Hubschrauber arbeiteten rund 40 Anforderungen der Lawinenkommissionen ab, teilte Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale, mit. Durch den Abgang von einigen Großlawinen habe sich die Lage laut Gebhard Walter, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung, bereits etwas entspannt. Am Dienstag galt vorerst noch Lawinenwarnstufe 4. In allen Bereichen nördlich des Inns, in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel sowie im nördlichen Osttirol herrscht auch unterhalb der Waldgrenze große Lawinengefahr.

Schneebilder

Zoom.Tirol

In St. Johann hilft das Bundesheer beim Abschöpfen der Dächer

"Einzelne sehr große spontane Lawinenabgänge können weiterhin nicht ausgeschlossen werden. An steilen Grashängen sind mittlere und große Gleitschneelawinen möglich. Auch wenn die Lawinengefahr in weiten Teilen des Landes heute kritisch bleibt, rechnen wir dennoch mit einem weiteren Rückgang der Lawinengefahr in den nächsten Tagen. Für Schneesport abseits der gesicherten Pisten sind die Verhältnisse derzeit jedoch noch sehr ungünstig“, so Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol.

Zahlreiche Orte sind wieder erreichbar

Auch auf den Tiroler Straßen hat sich die Situation entspannt, vor allem in den Bezirken Landeck und Imst. So ist die Paznauntalstraße befahrbar, damit ist auch Galtür wieder erreichbar. Auch die Kaunertalstraße ist bis zur Maustelle wieder geöffnet, man kann wieder bis Feichten fahren. Ebenso frei ist die Reschenstraße, man kommt also wieder nach Nauders. Auch Ginzling im Zillertal ist auf der Straße wieder erreichbar, genauso wie Prägraten im Osttiroler Virgental.

Seit Dienstagabend ist auch St. Anton am Arlberg wieder auf dem Straßenweg erreichbar. Die Passstraße zwischen St. Anton und Alpe Rauz bleibt wegen Lawinengefahr aber noch gesperrt. Die Verbindung nach St. Christoph wird um 22 Uhr freigegeben.

Mittwochfrüh um 6 Uhr soll nach Rücksprache mit der Lawinenkommission der Fernpass wieder für den Verkehr geöffnet werden. Die Fernpass-Straße zwischen Bichlbach und Lermoos bleibt aber noch gesperrt.

Stabssitzung

ORF

Die Landesregierung dankte im Zuge der vorerst letzten großen Stabssitzung am Dienstag den vielen Einsatzkräften und Helfern.

Kleinere Lawinenabgänge in der Nacht

In der Nacht auf Dienstag gingen einige kleinere Lawinen und Schneerutsche noch dazu. Betroffen waren die Ranalterstraße bei Neustift im Stubaital. Die Straße wurde geräumt und ist wieder frei befahrbar. Auch die Pillerseestraße bei Waidring war betroffen. Diese Straße bleibt in dem Bereich vorerst gesperrt. Autofahrer können jedoch örtlich ausweichen.

Imposante Lawine

Auch in Längenfeld ging heute ein Lawine ab.
Aufnahme von Sonja Griesser

Dienstagfrüh ging in Osttirol eine Lawine auf die Virgentalstraße in Prägraten am Großglockner bei Bobojach ab. Dabei wurde niemand verletzt. Die Straße ist aktuell in diesem Bereich gesperrt. Auch auf die schon gesperrte ÖBB-Strecke zwischen Wängle und Bichlbach (Bezirk Reutte) ging eine Lawine ab.

Schneebilder

ORF

Schneebilder

ORF

Die Bahnstrecke in Hochfilzen ist kaum zu erkennen.

Mehr als vier Meter Schnee in Hochfilzen

451 cm hoch türmt sich nach Angaben der ZAMG die Neuschneemenge, die in der Zeit von 1. bis 15. Jänner in Hochfilzen gefallen ist. So viel Schnee fiel in der Zeit noch nie.

Rund 400 Haushalte ohne Strom

Umgestürzte Bäume und kleinere Lawinen haben auch Stromleitungen im ganzen Land beschädigt. Derzeit sind rund 400 Haushalte ohne Strom. Betroffen sind aktuell die Gemeinden Brixen, Kaunertal, Längenfeld und Matrei in Osttirol. Rund 70 Mitarbeiter der TINETZ sind quasi rund um die Uhr damit beschäftigt, defekte Leitungen zu reparieren. Bis auf das Kaunertal, wo eine Lawine Schäden an den Leitungen angerichtet hat, sei die Versorgung landesweit wieder hergestellt, heißt es.

Lawine erfasste Haus in Brixen im Thale

Am Salvenberg in Brixen im Thale erfasste eine Lawine am späten Montagnachmittag ein Haus. Die Bewohner des Hauses befanden sich zu dem Zeitpunkt in und vor dem Haus. Verletzt wurde niemand - mehr dazu in Lawine erfasste Haus in Brixen.

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