FSG will bei AK-Wahl deutlich zulegen

Die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) will bei der in Tirol vom 28. Jänner bis 7. Februar angesetzten AK-Wahl zulegen. 2014 war die FSG auf 18,50 Prozent der Stimmen und 13 Mandate gekommen.

FSG-Spitzenkandidat Stephan Bertel wollte sich auf keine konkrete Prozentzahl festlegen, betonte aber, dass „fast keine AK-Wahl bisher so essenziell war“.

Die Begründung dafür war schnell in groben Zügen skizziert: „Diese Regierung“, wie Bertel meinte, „ist nur für die Reichen da“. Den 12-Stunden-Tag, die geplante Abschaffung der Notstandshilfe und die „schleichende Privatisierung des Gesundheitssystems“ nannte der Tiroler Spitzenkandidat in diesem Kontext als Beispiele dafür, „wo der normale Arbeitnehmer auf der Strecke bleibt“.

AK dürfe nicht „reduziert“ werden

Auch AK-Kammervorstand der Tiroler FSG und Listenzweiter Bernhard Höfler ließ kein gutes Haar an der derzeitigen türkis-blauen Bundesregierung. Vor allem die „Attacken gegen die AK“ waren Höfler ein Dorn im Auge. Im Gegenzug betonte er, dass die AK eine „Erfolgsgeschichte“ sei, die unter anderem den Konsumentenschutz und eine Arbeitnehmer-Interessensvertretung hervorgebracht habe. „Man weiß eigentlich, wohin die Reise geht“, sagte Höfler in Richtung der aktuellen Bundesregierung, der er die Intention der „Reduzierung“ dieser Erfolge attestierte.

Bertel FSG

ORF

Den „sozialen Frieden“ sah schließlich Bertel angesichts drohender Beschneidungen der AK-Leistungen gefährdet. „Chaos und Gewalt“ und die „Gelbwesten“ in Frankreich nannte er als Beispiele für eine dystopische Welt jenseits der für die FSG zentralen Sozialpartnerschaft. Weder der bei der AK-Wahl antretenden FPÖ noch der AAB-FCG-Liste rund um AK-Präsidenten Erwin Zangerl wollte Bertel diesbezüglich wirksame Mittel gegen die „Auflösung des Mittelstandes“ zusprechen.

FPÖ und Zangerl „wenig glaubwürdig“

Die FPÖ wolle die AK am liebsten auflösen, meinten sowohl Bertel als auch Höfler. „Warum tritt die FPÖ überhaupt an?“, stellte Bertel als Frage in den Raum. Beim Wahl-Kontrahenten Zangerl fragte sich Bertel wiederum, „ob nach der Zangerl-Zeit eventuell ein Kurz-Getreuer“ ans Ruder käme. „Dann ist die AK verloren“, war er sich sicher. Aber auch jetzt schon sei Zangerl, der zwar „gegenwärtig gegen die ÖVP wettert und durchaus sympathisch ist“, wenig glaubwürdig und authentisch. „Er hat die ÖVP mitunterstützt und trägt daher Verantwortung für die Regierung“, sagte Bertel wenig versöhnlich in Richtung des AK-Präsidenten.

Man selbst sei als FSG die „einzige Kraft, die sich der Sorgen der Menschen annimmt“, folgerte Bertel. „Wir wollen etwas für die Leute erreichen und daher stärker werden“, betonte Bertel. „Je stärker, desto besser“, ergänzte er.

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