Emile-Bethouart-Steg nicht einsturzgefährdet

Wegbrechende Steinblöcke im Pfeilerbereich des Emile-Bethouart-Steges in Innsbruck sind kein Sicherheitsrisiko. Das sagt der bei der Stadt Innsbruck für die Brücken Zuständige. Die Fundamente sollen aber in einem Jahr saniert werden.

Die wegbrechenden Blöcke am Fuß des Pfeilers sorgten in letzter Zeit immer wieder für Fragen, wie es um die Sicherheit der Brücke steht. Schaut es doch aus gewissen Blickwinkeln schon so aus, als seien die Pfeiler selbst schon unterspült.

Emile Bethouart Steg

Georg Laich

Die wegbrechenden Blöcke zogen manche besorgten Blicke auf sich

Was sich hier auflöst, sind die Pfeilervorgründe, sagt Karl-Heinz Reckziegel, der bei der Stadt Innsbruck für Brücken und Wasserbau zuständig ist. Bei der geplanten Sanierung der Brücke im Zeitraum von Oktober 2019 bis April 2020 werden diese Pfeilervorgründe wegkommen und durch eine gut einen Meter dicke Betonmanschette ersetzt.

Karl-Heinz Reckziegel mit Plan vom Emile Bethouart Steg

ORF/Hermann Hammer

Karl-Heinz Reckziegel mit den Plänen für die Sanierung

Vorbauten sorgten für Verwirbelungen

Die jetzigen breit angelegten Pfeilervorgründe sorgten im Wasser für Verwirbelungen und extreme Strömungen, die letztlich auch die jetzt sichtbare Auflösung verursachten. „Es war aus Sicht des Wasserbaus auch der Wunsch, diese Pfeilervorgründe zu entfernen, und das werden wir jetzt machen“, so Reckziegel.

Plan Emile Bethouart Steg

Stadt Innsbruck

Die Fundamente werden nochmals verstärkt

Durch den Wegfall dieser massiven Bauten kann das Wasser ungehinderter durchfließen, was auch positiv im Hinblick auf die Hochwassersicherheit ist. Dennoch zählt der Steg gemeinsam mit der Karwendelbrücke der ÖBB zu den problematischen Brücken, was Hochwasser betrifft. Bei einem hundertjährigen Hochwasser bleiben unter dem Steg nur mehr 70 Zentimeter statt der geforderten 100 Zentimeter. Dadurch besteht das Risiko einer Verklausung. Bei dem großen Innhochwasser im Jahr 2005 fehlten nur mehr 39 Zentimeter, wodurch es damals auch zu Verklausungen durch Treibholz kam.

Plan Emile Bethouart Steg

Stadt Innsbruck

Für die Sanierung werden die Pfeiler trockengelegt

Schlanke Manschetten ersetzen massive Vorbauten

Bei der Sanierung werden die beiden Pfeiler hintereinander saniert, damit genug Wasser durchfließen kann. Dann wird jeder Pfeiler trockengelegt. Die alten Pfeilervorgründe werden entfernt und durch neue Betonmanschetten ersetzt. Außerdem wird der Untergrund durch neue Pfeiler instand gesetzt. Die Sanierung wird voraussichtlich 860.000 Euro kosten.

Emile Bethouart Steg

Georg Laich

Der denkmalgeschützte Steg ruht auf Säulen aus Kramsacher Marmor

Der eiserne Steg wurde um das Jahr 1873 auf Pfeilern aus weißem Kramsacher Marmor errichtet. Diese Pfeiler des heute denkmalgeschützten Stegs standen ursprünglich auf einem Holzrost. Von diesem Holzrost ist jetzt kaum mehr etwas übrig, da sie bei früheren Sanierungen teilweise entfernt wurden. So wurde 1993 das Fundament saniert.

Großprojekt Sanierung Konzert-Brücke

Neben der Sanierung des Emile-Bethouart-Steges gibt es in nächster Zeit ein weiteres großes Sanierungsprojekt bei den Innsbrucker Brücken. Ab 18. Februar soll das Tragwerk der Fritz-Konzert-Brücke im Stadtteil Wilten ausgetauscht werden. Das 2,5 Millionen Euro teure Projekt ist besonders aufwendig, weil der Betrieb der Straßenbahn über die Brücke und der Bahnstrecke unterhalb der Brücke aufrecht bleiben muss.