Start-up entwickelt Designlampe aus Almheu

Mit einer Designlampe, die nach Heu und Alm duftet, wollen drei Tiroler Entwickler den hart umkämpften Leuchtenmarkt erobern. In Zusammenarbeit mit einem Südtiroler Unternehmen klappte die Fertigung des Produkts.

Das Angebot in der Beleuchtungsbranche ist sehr groß. Doch von den vielen Konkurrenten ließen sich Uli Huber, Stefanie Graber und Clemens Pfefferkorn aus Innsbruck nicht beeindrucken. Die drei glaubten an das Marktpotential ihrer Designlampe aus Almheu, sie wollten damit etwas Alltägliches neu erfinden.

die drei Unternehmer begutachten in Werkstatt eine Stehlampe aus Heu

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Eine der Herausforderung der jungen Entwickler besteht darin, etwas Alltägliches neu am Markt zu positionieren

Unikate aus Heu

Nach viel Entwicklungsarbeit, Lehrgeld und Lampenfieber im wahrsten Sinn des Wortes war das Ergebnis marktreif. In der hart umkämpften Branche will das junge Unternehmen „Almut von Wildheim“ mit Unikaten aus Tiroler Naturmaterialien punkten. Das Heu zu den Lampen wächst auf Berghängen im Bezirk Landeck und stammt aus biologischer Landwirtschaft. Im Tal presst es ein Produzent mit einem ökologischen Bindemittel zu biegsamen Holzplatten, auf Wunsch mit Blüten oder Kräutern. Obwohl der Lampenschirm so aus duftendem Almheu besteht, ist er allergiefrei und brandsicher.

Schirm der Lampe, der gerade in Holzrahmen eingesetzt wird

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Das Start-Up will mit Unikaten aus heimischem Material punkten

„Je nach der Struktur des Heus, ob es sich um die erste oder zweite Mahd handelt und welche Kräuter und Blumen verwendet wurden, hat jede Lampe einen einzigartigen Schirm“, erklärte Ulrich Huber, zuständig für das Produktdesign.

Nord-Südtiroler Kooperation

Die Halterung des Lampenschirms ist ebenso aus heimischem Holz gemacht. Den richtigen Partner für dessen Fertigung suchten die Tiroler lange bei verschiedenen Holzverarbeitungsunternehmen, schlussendlich wurden sie in Südtirol fündig. Gefräst werden die Halterungen nun von einem Unternehmen am Eingang des Grödnertals, dessen Präsident Egon Bernardi sich vom Elan der Jungunternehmer überzeugen ließ: „Die drei hatten eine Idee, an die sie geglaubt haben. Wir haben ihre Motivation gespürt und das hat uns bewogen, sie zu unterstützen.“

„Unternehmensgründung ist lang, teuer, spannend“

In den zwei Jahren bis zur Marktreife musste das Start-up viele Erfahrungen machen: „Ein Unternehmen zu gründen in einer Branche, die einem unbekannt ist, ist das längste und teuerste Fortbildungsprogramm der Welt“, zog Klemens Pfefferkorn Bilanz. „Aber man lernt jeden Bereich kennen, vom Produktdesign über Marketing bis zur Organisation, und so ist es auch das spannendste und freudvollste, was man erleben kann.“

die drei Unternehmer, gefilmt durch den Holzrahmen einer Lampe

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Das Fazit: „Ein Unternehmen zu gründen ist ein langes Fortbildungsprogramm“

Lange und beharrlich tüftelten die Unternehmer also in allen Bereichen und suchten nach Lösungen, bis ihnen, beziehungsweise ihren Lampen, das sprichwörtliche Licht aufgegangen ist.