Drogenraum soll Suchtkranke von Straße holen
In anderen europäischen Staaten gibt es solche Drogenräume bereits. In der Schweiz etwa heißen sie „Fixer-Stübli“, sie sind auch unter den Namen „Drogenambulanzstellen“ oder „Drogenkonsumräume“ bekannt.
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In diesen geschützten Räumen können schwer Suchtkranke Drogen unter medizinischer Überwachung und unter Betreuung von Sozialarbeitern zu sich nehmen. Ihre Sucht soll damit von der offenen Straße und Parkanlagen in einen geschützten Raum geholt werden. Die Grüne Soziallandesrätin Gabriele Fischer und der Innsbrucker ÖVP-Sozialstadtrat Franz Xaver Gruber wollen den Drogenraum in Innsbruck realisieren.
Drogenraum als Hilfe für Betroffene
Es sei wichtig und richtig, so einen Raum zu schaffen, erklärte Gruber. Er wolle nicht zuschauen wie Drogenkranke Menschen auf der einen Seite nicht betreut werden und auf der anderen Seite dadurch Sicherheitsprobleme entstehen, so Gruber. Die richtige Antwort für ihn sei hier der Drogenraum.
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Ein Expertenteam des Landes sei dabei, die Grundlagen für den Drogenkonsumraum zu schaffen, erklärte auch die Grüne Soziallandesrätin Gabriele Fischer. Dabei werde auch der Vergleich zu Ländern mit bestehenden Drogenräumen gesucht, damit die Hilfe auch wirklich bei jenen ankomme, die sie benötigen, so Fischer.
Hohe Dunkelziffer bei Drogensüchtigen
Landesweit befinden sich rund 1.200 Suchtkranke Menschen in einer Drogentherapie. Die Dunkelziffer an schwer Drogenabhängigen ist nach Experten-Schätzungen jedoch sechsmal so hoch. Ein Drogenkonsumraum dieser Art wäre österreichweit einzigartig. Laut dem Innsbrucker Strafrechtsexperten Klaus Schwaighofer ist der Drogenraum rechtlich auch möglich.