Forscher finden Ursache für Restless Legs
Die Wissenschafter untersuchten die Immunzellen von 287 Patienten im Innsbrucker Schlaflabor, 168 von ihnen litten an RLS. Ein Blick in die Zellkraftwerke, die Mitochondrien, zeigte den Forschern, dass alle Gene, die mit Eisenstoffwechsel in Zusammenhang standen, herunterreguliert waren. „Die Aktivität der Mitochondrien und deren Energieproduktion waren somit aufgrund des dort herrschenden Eisenmangels beeinträchtigt“, sagt der Internist Günter Weiss von der Medizin Uni Innsbruck.
MUI/F. Lechner
Kein genetischer Defekt
Florian Kronenberg, Spezialist für Genetische Epidemiologie, konnte nachweisen, dass es sich hier um keinen genetischen Defekt handelt, sondern um einen Defekt in der Funktion. Eine wichtige Rolle spielt hier der Nervenbotenstoff Dopamin. Der Hauptautor der Studie David Haschka sagt, dass die Verabreichung dopaminerger Substanzen die Verfügbarkeit von Eisen in Zellen und damit die Funktion der Mitochondrien und deren Energieproduktion deutlich verbessert. Als „dopaminerge Substanz“ bezeichnen Mediziner Stoffe, die in den Dopaminhaushalt eingreifen. Jetzt sollen weitere Untersuchungen klären, was dazu führt, dass es in den Mitochondrien zu einem Eisenmangel kommt.
MUI/D. Heidegger
Jeder Zehnte ist betroffen
In Österreich leidet etwa jeder Zehnte am Restless Legs Syndrom. Patienten verspüren besonders in Ruhelage einen unkontrollierbaren Bewegungsdrang. Dadurch kann es zu Schlafmangel und in Folge zu einer verminderten Leistungsfähigkeit kommen.